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Grabinski: Okkulte Erlebnisse.

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im Leben geholfen, schau mich an!" Da sah ich, daß er eine Jacke anhatte,
die ich vor Jahren gestrickt. Ich: „Dich kenn ich nicht, nur die Jacke. Habe
ich sie dir geschenkt?" Er: „Ja!" Schließlich nannte er sich dann den „armen
Martin" und verschwand. Habe keine Ahnung, wer das sein könnte. Es war
sehr merkwürdig wegen der Jacke. — Am u. März 1926 war Pfarrer W. am
hellichten Tage bei mir, ganz wie im Leben. Ich: „Geht es Ihnen so gut!
Wie mich das freut!" Er: „Die Leidenszelt hat mich geläutert, ich weiß nun,
daß Seelen zu dir kommen dürfen. Nütze die Kraft! Wer alles gibt, wird
viel empfangen!" Mich freute diese Erscheinung aus zwei Gründen: 1. Weil
es diesem Guten gut geht, 2. weil er mir nicht glaubte, wie ich ihm die Geschichte
von der Klosterfrau (an anderer Stelle berichtet) erzählte. Es ist nun
das drittemal, daß diejenigen, die nicht daran glaubten, sich mir zeigen. ..
17. März: Die Klosterfrau hat mich schon wieder in München begrüßt, also
keine „Ferien". Es ist wirklich Marie Regid, die französische Klosterfrau von
Pie... Sie starb vor fünf Jahren in Marseille. Am 1. April 1927 erschien
sie mir sogar im Eisenbahnwagen.

„Wir folgen einem höheren Willen", erklärte ein Geist in einem der
letzten Monate wieder, „der Weg wird uns gewiesen. Nicht alle haben Anteil
am hl. Meßopfer. Die Strafen sind verschieden — Gott ist gerecht!" Eine
Pflegerin, von der gar nicht bekannt war, daß sie schon gestorben (es waren
seit ihrem Tode nur wenige Wochen) erschien Anfang 1927. Diese hatte im
Leben öfters geäußert, daß Abtötung doch nichts helfe. Nun bat aber gerade
sie um die Hilfe der „Abtötung". Beim Hinweis auf ihre ehemalige Anschauung
sagte die Erscheinung: „Nun sehe ich alles in einem anderen Lichte!"
Sie sagte auch, daß sie jetzt „keinen eigenen Willen habe und einer höheren
Leitung folge, und daß der eigene Wille sterbe mit dem Körper". — Aus der
letzten Zeil berichtet das Tagebuch: Am 17. Januar 1928 schickte ich M. in
mein Zimmer, ein Bilderbuch zu holen. Er kam zurückgelaufen, und sagte:
„Ist ein Bettler drin!" Ich ging gleich hinüber und da war ein Mann, der
wirklich wie ein Bettler aussah und mich traurig anblickte. Ich: „Wo
kommst du her?" Er: „\us der Trübsal!" Er nannte auch seinen Namen
und gab an, daß er 1874 gestorben sei. — Ein andermal erschien eine gewisse
Eleonore, die angab, im Jahre i8'*3 in Passau ihr Kind getötet zu haben. Der
Name Gradinger stünde damit in Verbindung. (Hier wäre von Interesse,
nachzuprüfen, ob diese Angaben stimmen). Eleonore war aus der „niederen
Sphäre der Trostlosigkeit" gekommen.

Soweit dieser kurze Auszug des außerordentlich umfangreichen Tagebuches
, von dem der erwähnte in weiten Kreisen bekannte Theologe sagt, ies
sei nach gründlicher Selbstkritik und nach ebenso gründlicher Erforschung
de» Gewissens der Schreiberin, ob diese Dinge der Wahrheit entsprechen, geschrieben
worden. Die Berichte der Prinzessin sind derart, daß auch der
Kenner der okkulten Phänomene in Zweifel gerät, ob er hier reale Erscheinungen
oder Halluzinationen annehmen soll. Fest steht ja, daß es in der
Literatur an ähnlichen Berichten nicht mangelt, so daß man vom Standpunkte

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