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Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1930.)
teller dagegen einen deutlichen Defekt in der Haut. Der Defekt war linsengroß
, kraterartig vertieft und dunkelrot gefärbt. Auf dem Handrücken waren
keine Veränderungen festzustellen. Dr. med. Hans Degenhardt,
Facharzt für Chirurgie,
Taunusstraße 3^,
Weltanschauliches und Theoretisches.
Parapsychologie und Spiritismus in Island.
Von Florizel von Reuter.
Während meiner Konzertreise im April und Mai 1929 durch Island, hatte ich
reichlich Gelegenheit, die okkulten Verhältnisse dort zu studieren. Es sei mir
gestattet, hier einiges über die Ergebnisse meiner Beobachtungen zur Kenntnis
zu bringen.
Wohl in keinem Lande Europas bieten die Fortschritte in der okkulten
Forschung ein so angenehmes und ermutigendes Bild als in Island. Unter den
etwa hunderttausend Einwohnern dieses kleinen Landes ist ein überraschend
großer Prozentsatz überzeugter Okkultisten, ganz abgesehen von denjenigen, die
dem Okkultismus sympathisch gegenüberstehen, jedoch noch nicht Stellung
genommen haben.
Fortschritte in der Parapsychologie sind größtenteils den unermüdlichen Bemühungen
eines bedeutenden Mannes, Einar Kvaran Hjörleifsson, zu verdanken.
Kvaran ist der erste Romanschriftsteller Islands uirl der Pri»s'd >nt der Gesellschaft
für okkulte Forschung in Reykjavik. Als er vor 3o Jahren mit seiner gewonnenen
Erkenntnis öffentlich hervortrat, wurde er freilich auf den Straßen
ausgepfiffen; aber „Alles ist nun anders", sagte er mir: „Jetzt gibt es keine
einzige Zeitung in Island, die es wagen würde, den Okkultismus anzugreifen."
(Wären wir nur so weit in Deutschland!) Die Reykjaviker okkulte Gesellschaft
hat über 4oo Mitglieder, darunter befinden sich die vornehmsten und intelligentesten
Einwohner der Stadt, Männer wie Professor Thordur Sjeinsson (Spezialist
für Pathologie), Professor Einar Arnorsson (Professor der Jurisprudenz},
Jakob Smari (Professor der Kunst und Wissenschaft), Pfarrer Krisjan Da-
melsson (Parlamentsmitglied A. P.), Oberrichter Pall Einarsscn, Stalldor
Jonasson (Schriftsteller und Philosoph), Musikdirektor Pall Isolfsson usw.
Kvaran gewann schließlich einen wichtigen Verbündeten in Haraldur Nielsson,
einem der führenden Geistlichen Reykjaviks, der seine Bekehrung zum Spiritismus
offen zugab. Die Werke Nielssons auf dem Gebiet der okkulten Forschung
sind zum Teil in europäische Sprachen übersetzt. Nielsson gewann
rasch Ansehen unter den ernsten okkulten Forschern. Er starb vor zwei Jahren
und ist seil seinem Tode unermüdlich bemüht gewesen, Beweise seiner weiteren
Existenz zu geben. Seine Tochter und sein Schwiegersohn besuchten vor einem
Jahr das berühmte Photograph-Medium in Crewe, England, William Hope, und
erhielten ein unverkennbares Extra" (mediales Bild) des Vaters, obwohl Hope
keine Ahnung hatte, von woher das Ehepaar, das ein vorzügliches Englisch
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