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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0392
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Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1930.)

Der bereits erwähnte pathologische Spezialist Prof. Sveinsson, besitzt, nach
eigenen Angaben, die Fähigkeit, den Doppelgänger (oder Astralkörper) vorn
physischen Leib zu lösen, und behauptet, nach dem astralen Flug eine genau©
Erinnerung von allen in diesem Zustand erlebten Dingen zu haben. Professor
S. erzählte mir, daß er beim Austreten aus dem physischen Leib, zunächst immer
sich selbst bewußtlos liegen sieht. Die Naivität und Unwissenheit der erdgebundenen
Geister, die sich in der Nähe ihrer alten Heime noch aufhalten, fiel
ihm immer auf. (Ich gebe den Inhalt seiner Ausführungen ohne Kommentar
oder Stellungnahme wieder.)

Die meisten konnten nicht begreifen, daß sie die Materie durchdringen
konnten und sie umringten daher in Scharen die Türen und Fenster ihrer
irdischen Wohnungen, auf eine Gelegenheit um durchzuschlüpfen wartend. Diesen
Ausführungen ist einige Bedeutung beizumessen, insofern als es sich um
Beobachtungen oder Erlebnisse eines klugen, absolut rationell eingestellten Mediziners
handelt, der auf Grund seiner persönlichen Erfahrungen von dem
Leben nach dem physischen Tod überzeugt worden ist.

In Reykjarik lebt auch ein 15jähriges Mädchen, das Naturgeister (oder
„Elementais'*, wie man sie englisch nennt) zu sehen behauptet.

In Island ist das Interesse für Parapsychologie so groß, daß, obwohl ich
offiziell zur Ausübung meines künstlerischen Berufes dort war, der Saal für
einen Lichtbildvortrag über meine okkulten Erlebnisse binnen wenigen Stunden
gänzlich ausverkauft wurde und der Vortrag wiederholt werden mußte.
Fast alle Leute halten bereits mein Buch „The psychical Experiences of a
Musician" gelesen. Darum herrschte großes Interesse für unsere Experimente
mit dem automatischen Schreibapparat „Additor". In Anbetracht der Fähigkeit
meiner Mutler Mitteilungen in ihr unbekannten Sprachen automatisch zu
bekommen, wollte man sehen, ob nicht auch Botschaften in Isländisch durch
sie empfangen werden könnten. Dir isländische Sprache ist die ursprünglich
norwegische Sprache, die im 9. Jahrhundert durch norwegische Auswanderer
nach Island verpflanzt wurde. Sie unterscheidet sich aber wesentlich von dem
modernen Norwegisch, weshnlb ein Isländer und ein Norweger sich kaum 1er-
ständigen können.

4 Bei den ersten Sitzungen, die wir mit unseren isländischen Bekannten
machten, war die Verständigung mit den unsichtbaren Intelligenzen recht
schwierig.

Did uns befreundeten Intelligenzen erklärten uns, daß die Aufnahme eint r
Verbindung erschwert wäre durch die Anwesenheit einer Schar gänzlich ungebildeter
isländischer „Geistwesen", darunter vieler, welche mehrere Jahrhunderte
alt wären, die weder lesen noch schreiben konnten, aber neugierig
das Brett umringten und im Wege der legitimen „Kommunikatoren' stünden.

Nach und nach wurde aber die Ordnung in der angeblichen Geisterweltj
wieder hergestellt und ein Verbindungssystem organisiert, das höchst erfolgreich
war, denn ganze konsequente Mitteilungen in isländischer Sprache kamen
fehlerlos durch. Es muß hier betont werden, daß die theoretische Möglichkeit
einer bewußten Vorbereitung dieser Botschaften nicht vorhanden war, denn es


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