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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0396
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Zu der sonstigen Veranlagung meiner Frau möchte ich bemerken, daß dieselbe
keineswegs phantastisch oder schwärmerisch angelegt ist, sondern durchaus
nüchterner Rationalist, daß sie mir oft kleine Träume von geringfügiger
Bedeutung erzählt, die dann noch im Laufe des Tages in Erfüllung gehen.
Ferner berichtet mir meine Frau fast täglich, was auch ich selbst oft beobachten
konnte, daß sie einen außergewöhnlichen gedanklichen Einfluß auf fast jedes
ihrer Dienstmädchen ausübt, daß Wünsche und Anordnungen, die sie nur in
Gedanken faßt, oftmals sofort oder nach wenigen Minuten vom Dienstmädchen
ausgeführt werden, und zwar in derselben Form, wie sie es wünschte und auch
oft anderen Personen gegenüber, im telepathischen Sinn als ausgesprochene
Geber-Antenne wirkt. Zu ihrer sonstigen psychischen Struktur möchte ich
noch bemerken, daß sie ein scharfes, intuitives Erkenntnisvermögen für
Charaktereigenschaften von Personen besitzt, daß sie gleich nach der ersten Begegnung
mit Personen ein völlig klares Bild ihres Wesens und Charakters mir
entwirft, was anfangs mir zwar oft als unerklärliches und unbegründetes Vorurteil
erscheint, sich aber später durchaus bewahrheitet.

Meine obigen Ausführungen, die ich unter ehrenwörtlicher Erklärung als
volle Wahrheiten anführe, lasse ich durch weitere Zeugen beglaubigen.

Ich bestätige, daß die obigen Ausführungen meines Mannes über meinen
Traum vom 12. März d. J. völlig der Wahrheit entsprechen, daß mein Mann
sich noch denselben Morgen (den 12. Märzd. J.) den Traum notierte, und erst am
6. Mai d. J., also am Tage nach der Erfüllung des Traumes (dem Armbruch
des Prof. Slaboch) in meinem Beisein die Notiz über den Traum vorfand.

Banskä Stiavnica, 8. Mai 1929.

Edith Mikuska-Laidlaw.

Ich bestätige, daß Herr Direktor Ing. Mikuska, am Tage nach meinem
Unfall (Bruch des rechten Unterarmes), am 6. Mai d. J. am Abend uns besuchte
, meiner Frau und mir den Traum seiner Gattin (vom 12. März d. J.)
erzählte und mir seinen Notizkalender mit den unter dem Datum des 12. März
d. J. gemachten Anmerkungen über den Traum (Bruch meines Armes) vorwies
. Auf meine Frage, warum mir Herr Direktor Mikuska den Traum nicht
sofort erzählte und so vielleicht meinen Unfall verhinderte, antwortete er,
aß, wie ich wisse, er dann am nächsten Tag nach Prag verreiste und nach
seiner Räckkehr sowohl er, als auch Frau Direktor, den Traum völlig vergessen
hatten. Sie erinnerten sich beide des Traumes in allen Einzelheiten erst
nach der vorgefundenen Notiz im Kalender.

Ferner erkläre ich, daß ich nie mit Herrn Direktor Mikuska über meine
Ausfahrten sprach, mein Motorrad bereits vor zwei Jahren verkauft hatte
und den Plan zu meiner letzten Ausfahrt mit einem geliehenen Rad orst drei
Tage vor dem Unfallstage faßt*.
Ban. Stiavnica, 8. Mai 1929. ,

Gezeichnet mit der linken, gesunden Hand. Ing. V. Slaboch.


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