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ßüffelmantel über ihre Köpfe und wickelten sich unter einer Decke fest zusammen
, um so besser dem Winde standzuhalten.

Das letzte, an das sich Wblfskopf erinnert, war ein starkes Aufflammen
\on einem blauen und roten Blitz, der die ganz» Luft mit einer schier blendenden
Glut erfüllte ... Sonst nichts.

Viele Stunden später, als die Sonne eben unterging, erwachte er aus einem
sonderbaren Traum und versuchte, sich auf die Füße zu stellen.

„Ich hatte meine Sinne nicht mehr bei mir", sagte er. „Ich war (wie ein
Wahnsinniger. Blut lief mir aus Mund, Nase und Ohren. Ich empfand einen
starken Schmerz, als ich aufstand, und ich konnte nicht gerade gehen. Ich
lief nur immer rund herum im Kreise. Ich wunderte mich, was wohl geschehen
sei, und was mir fehle.

Während ich so umherlief, sah ich einen unserer Schwarz fuß-Jäger daherkommen
. Ich rief um Hilfe, aber als er mich sah, ma<chte er kehrt und lief,
bo schnell er konnte, zurück nach dem Lager. Es wkr der Häuptling Wiesel-
Kalb dort", sagte Wolfskopf und deutete auf diesen bekannten Schwarzfuß-
Krieger, der mit uns am Lagerfeuer des Sonnentanzes saß, während Wolfskopf
von dem ungewöhnlichen Ereignis berichtete.

„Ja", sagte der Häuptling Wiesel-Kalb. „Ich war es. Als ich ihn sah,
meinte ich, er sei ein Gespenst, und erschrak sehr. Ich lief in das Lager
und erzählte den anderen davon. Als wir zurückkamen, lief Wolfskopf noch
immer rund herum im Kreise. Er hatte keine Kleider ajm Leibe, die ganze
linke Seite seines Körpers war arg zerschnitten, er blutete überall stark. Er
sah nicht aus wie ein lebender Mensch. Wir meinten, er sei getötet worden,
und dies sei sein Geist. Mehr als tausend von uns gingem hinaus aus dem
Lager zu ihm; als wir nahe an ihn herankamen und sahen, daß er kein Gespenst
war, sagten wir ihm, was geschehen war. Wir sagten ihm, er sei vom
Blitz getroffen worden. Zwei seiner Gefährten waren ins Lager zurückgekommen
und hatten uns von den beiden erzählt, die getötet worden .seien, und,
deren verbrannte Leiber dort draußen lägen. Darum war der Jäger, den er
angerufen hatte, davongelaufen.

Einige unserer Krieger nahmen ihn und trugen ihn in das Lager, die anderen
machten sich auf die Suche nach dem anderen Knaben. Wir fanden ihn
to| etwa vierhundert Meter von der Stelle, wo Wolfskopf gelegen hatte; und
wir fanden seinen Büffelmantel zweihundert Meter nach Osten und die Flinte
zweihundert Meter nach Westen von der Stelle, wo beide Knaben gesessen
waren, als sie der Blitz getroffen hatte. Es muß ein starker Blitzschlag gewesen
sein."

Dann fuhr Wolfskopf fort:

„Ich erinnere mich nur an dies, daß ich einschlief, nachdem wir (den
Blitz gesehen hatten, und daß mir träumte, ich sei in einem Zelle. Ich saß
neben einer Frau, und sie war es, die versuchte, mich zu töten. Sie sagte,
sie sei die Donnerfrau. Sie sang mehrere Lieder und gab sie mir als mein«*
Zauberlieder. Nach einer Weile kam der Sohn der Frau, Donnerknabe, herein;
er sang mein Kriegslied und gab es mir. Die Frau sagte, ich solle im Krieg


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