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Stinner: Bericht über den 4. Internationalen Kongreß in Athen.

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Vom Tage

Griechische Reise.

Bericht über den 4. Internationalen Kongreß in Athen vom 21. bis 26. Apri.I

Als im Jahre 1927 auf dem Dritten Internationalen Kongreß in Paris der
Führer der griechischen Teilnehmer, Marine-Generalarzt a. D. Dr. Tanagra den
Vorschlag machte, den nächsten Kongreß in Athen abzuhalten, wurden von französischer
Seite Bedenken laut, ob dieser Vorschlag nicht allzu gewagt sei, da
man seiner Verwirklichung nur mit Skepsis entgegensah. Es hat sich gezeigt,
daß der damalige Beschluß, die Einladung Dr. Tanagras anzunehmen, ein recht
glücklicher war, denn der in der Osterwoche dieses Jahres in Athen stattgefundene
Vierte Internationale Kongreß hat die in Dr. Tanagra und seine Mitarbeiter
gesetzten Hoffnungen auf das glänzendste gerechtfertigt. Einstimmig
war die Meinung aller Teilnehmer, daß wir einen derartigen Kongreß, was die
äußere Seite der Veranstaltungen anbetrifft, noch nicht erlebt haben, und daß der
Verlauf dieses vierten Kongresses für alle späteren als glänzendes Vorbild dienen
kann. Da ein solcher neben der wissenschaftlichen Ausbeute vor allen Dingen
auch dem persönlichen Kennenlernen und freundschaftlichen Gedankenaustausch
dienen soll, so muß man sagen, daß in dieser Hinsicht, was das gesellschaftliche
Beisammensein anbelangt, die hellenische S. P. R. und mit ihr die Gesellschaft
von Athen eine äußerst glückliche Hand gehabt hat.

Bei unserem nachfolgenden Bericht wollen wir chronologisch verfahren, indem
wir neben der Aufzählung der Vorträge, die glücklicherweise nur auf den Vormittag
angesetzt waren, auch die übrigen Veranstaltungen eines jeden Tages
der Reihe nach kurz skizzieren.

Ich selbst hatte mit meiner Frau den Landweg durch Italien gewählt, und
als ich nach dreitägiger langer Reise in Brindisi am Karfreitag nachmittag den
Dampfer des Lloyd Triestino betrat, der uns über das Meer dem Ziel unserer
Reise entgegenfahren sollte, wurden wir auf demselben schon von zahlreichen
Kongreßfahrern begrüßt, die den Dampfer von Triest aus benutzten. Unter
anderem trafen wir hier Dr. Schwab mit Gattin aus Berlin, Dr. Freiherr von
Winterstein aus Wien, Prof. Jäger aus Oslo und Prof. Wereide mit Gattin aus
Oslo, sowie Dr. Hohlenberg aus Kopenhagen, ferner Herrn Carl Vett aus Kopenhagen
, ständiger Generalsekretär sämtlicher Kongresse, sowie nicht zuletzt Sir
Oliver Lodge nebst Begleitung aus London, so daß in regem Gedankenaustausch
der letzte Tag der Reise auf herrlicher Meerfahrt schnell verging. — Am
anderen Morgen ,dem Tage vor Ostern, grüßten uns beim Erwachen die Berge
Griechenlands. Gegen Mittag durchfuhren wir die Meerenge von Korinth und
endlich landeten wir in dem äußerst lebhaften und einen großen wirtschaftlichen
Verkehi verratenden großen Seehafen Griechenlands, im Piräus. — Dr. Tanagra
, von einer Anzahl bereits eingetroffener Kongreßteilnehmer begleitet, hatte
es sich nicht nehmen lassen, die Neuankommenden bereits am Kai zu begrüßen,
und war uns mit den Direktoren der Hotels, die uns gastlich aufnehmen sollten
, in jeder Weise behilflich. In schneller Fahrt ging es alsdann zur Hauptstadt
des Landes, dem ersehnten Athen, wobei wir zum ersten Male die alte
Burg Akropolis vom goldenen Sonnenschein der Nachmittagssonne umflossen
vor uns sahen, und neben diesem für den Ankömmling überwältigenden Eindruck
alsbald das laute Leben einer modernen Großstadt um uns verspürten.

Am Abend gab es ein Wiedersehen mit zahlreichen alten Freunden und ein
Begrüßen der übrigen inzwischen eingetroffenen Kongreßteilnehmer.

Am folgenden Vormittag eines herrlichen Ostersonntags, benutzten wir eine
Einladung Dr. Tanagras in seinem Auto zu einem Ausfhig nach Phaleron an die
Meeresküste, wobei er uns zugleich in einigen Sehenswürdigkeiten der Stadt
und der Umgebung unterwies. Von frischem Meereshauche gestärkt, besichtigten
wir am Nachmittag die Stadt. Am Abend dieses Ostersonntages fand
um 10 Uhr im Hotel „Akropol-Palaceu ein festlicher Empfang sämtlicher Kongreßteilnehmer
durch die hellenische S. P. R. statt.

Wir hatten Gelegenheit, hier u. a. außer den oben schon genannten Herrschaften
weiter zu begrüßen Herrn Prof. Driesch nebst Gattin, Herrn Prof.


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