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Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1930.)
herunterschreiten, während ihr Vetter gleichzeitig, ohne daß sie ihm etwas gesagt
hätte, Fußtritte darauf hörte, ohne Jemand zu sehen). — Rene* S u d r e bespricht
das Buch von Olivier Leroy über „Die Phänomene der Levitation",
einen historischen Ueberblick aus allen Völkern und Zeiten, in dem aber die
Levitationen bei Heiligen und Seeügen der katholischen Kirche bei weitem überwiegen
. Einige dieser Fälle sind so gut beglaubigt, daß man nach Sudre kaum
an ihrer Echtheit zweifeln kann. Er verweist im Anschluß daran auf die Levitationen
moderner Medien (D. D. Home, Stainton Moses, Eusapia Paladino, Frau
Vollhardt, Willy Schneider). — „H. P." bringt einige Hinweise über „Medien
und die britische Gesetzgebung". — Anne Manning Robbins schreibt
„Einige spiritistische, nichtprofessioneKe Betrachtungen" über „Trance-Mediali-
tät", sie berichtet einige angeblich überzeugende Fälle, in denen sich identifizierbare
Geister Verstorbener meldeten. — Eine Notiz von „H. P." meldet das Eingehen
der „Zeitschrift für kritischen Okkultismus"; angesichts der überkritischen
Haltung und der persönlichen Stänkereien in den von ihr berichteten „Fällen"
werde niemand bei ihrem eigenen „Fall" viele Tränen vergießen. — In seinen
„Internationalen Notizen" berichtet Harry P r i c e u. a. über die Prügel, die
Charles Quartier, dem Sekretär des Institut M£tapsychique und M. Masson von
„Le Journal" von den aufgebrachten Spiritisten verabreicht wurden, als sie in
Mantes den Gärtner Blaise entlarvten, der sich als Phantom verkleidet hatte.
U. a. erzählt er auch (nach der „Morning Post" vom 19. Juni 1928) über Wünschelrutenexperimente
mit dem Künstler Ernest Christie. Die Rute reagierte
(auch bei verbundenen Augen des Rutengängers) auf Münzen, giftige Pflanzen,
Senfkörner usw. —
Im Septemberheft 1928 schreibt Harry P r ic e über „Einige weitere
Versuche mit Jeanne Laplace", der Pariser Hellseherin, über die er bereits im
Aprilheft 1927 des Journals berichtete. Sie schilderte u. a. genau den Charakter
der Absenderin eines Briefes, der ihr, mit der unbeschriebenen Rückseite des
letzten Blattes nach oben, vorgelegt wurde. Das Medium strich mit der Hand
darüber, ohne ihn auseinanderzufalten und sah dabei Price an. Bei einem zweiten
Versuch machte sie mehrere zutreffende Angaben über den mit der Maschine
geschriebenen, lediglich handschriftlich unterzeichneten Kaufvertrag, in dem
Price alle Rechte an dem Enthüllungsmanuskript des Pseudomediums Karl
Krauss erwirbt. — Rene Sudre bringt eine kritische Darstellung des „telepathischen
,Rapportes* von Ochorowicz". Sudre meint, es sei nicht möglich für
alle hierbei in Frage kommenden Phänomene eine physikalische Erklärung zu
finden, es spielen hierbei vor allem geistige, besser: „spirituelle" Faktoren mit. —
Edward F o t h e r g i 11 schreibt über den „Fluch des Tut-anch-Amon" und
Mrs. Leaning knüpft daran einige Betrachtungen über „Flüche und Koinzidenzen
" an. (Vgl. Ztschr. f. Parapsychologie, Januar 1929, S. 42 f.) — In
seinen „Internationalen Notitzen" weist Harry Price auf ein neues englisches
Materialisationsmedium, Guy L'Estrange, hin. U. a. berichtet er auch über
afrikanische Feuer-Esser und Feuer-Tänzer, die vor dem Kontakt mit den Flammen
sich mit gewissen Blättern einrieben und diese auch kauten. Ferner weist
er auf den Schweizer Abbe* Mermet hin, der ehe die „Italia" gefunden wurde,
^Mitteilungen über deren Verbleib und Schicksal machte, die sich später bewahrheiteten
. —
Das Oktoberheft 1928 enthält u. a. einen im Novemberheft 1928 und
im Märzheft 1929 fortgesetzten Aufsatz von Hereward Carrington über „Eine
subjektive Analyse von Besessenheit". (Ein Mann, der nach Auffassung der herkömmlichen
Psychiatrie als Schizophrener bezeichnet werden würde, schildert
hier die Art der „Stimmen", die er innerlich hört und bestimmten Intelligenzen
zuschreibt.) — Ein Bericht von Dr. Neville W h y m a n t über „Die chinesischen
Schriftstücke Margerys" wird abgedruckt aus „Psychfc Science". (Vgl. Ztschr. f.
Parapsychologie, Januar 1929, S. 13; Sept. 1928, S.566.) — Rene Sudre schreibt
„Einige Betrachtungen über Spukphänomene", in denen er ausführlich auf die
verschiedenen Theorien über dieselben, vor allem die Berichte und Erklärungen
Dr. v. Schrenck-Notzings, eingeht. Seiner Meinung nach kann zwar die Psychoanalyse
unter Umständen erklären, warum die Spukphänomene bestimmte Formen
annehmen, sich in einer bestimmten Richtung äußern, über die ihnen zugrundeliegenden
Kräfte oder sonstigen Ursachen vermöge sie jedoch keinen Aufschluß
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