Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0429
Buchbesprechungen.

395

Hner Tätigkeit den ihm nahestehenden Forschungsgesellschaften Vortragsstoffe
und Anregungen für Jahre hinaus zu geben vermochte, so werden auch die Oedanken
und Anregungen seiner heutigen wertvollen Forschungsarbeit neue Erkenntnisse
und Wissensgebiete anbahnen und beschreitbar machen.

K. Schuppe, Berlin.

Leonard and Soule Experiments In Psychical Research von Lydia W. AHison
& W. F. Prince. (400 S., 1929, Boston SPR.)

Das Buch zerfällt in zwei Teile; der erste betrifft die Sitzungen der verwitweten
Frau AHison mit den Medien Soule (einstiges Pseudonym Mrs. Chenoweth,
vgl. Z. f. P., Mai 1930), Mrs. Leonard, Mrs. Sanders, Mrs. Brittain, Mrs. Dowden
(=« Mrs. Travers Smith) und Mr. Peter. Fast in allen diesen Sitzungen scheint sich
r rau Allisons verstorbener Gatte mitzuteilen. Die zweite Hälfte des Buches bringt
die Ergebnisse von Sitzungen Dr. W. F. Princes, des Versuchsleiters der Boston
SPR. (und jetzigen Präsidenten der englischen SPR.), sowie seiner Adoptivtochter
mit Mrs. Soule, durch welche sich anscheinend Dr. Princes verstorbene Frau und
andere seiner Verwandten äußerten.

Manche der Sitzungen sind vorzüglich, andere sehr dürftig; das Buch wäre
zwar kürzer und lesbarer, hätte sich Prince auf die guten Sitzungen beschränkt,
aber das gebotene Bild wäre dann einseitig und irreführend; außerdem werden
wir vielleicht einmal aus gewissen Mißerfolgen mehr über die eigentlichen Triebkräfte
solcher Trancebotschaften lernen als aus manchen glänzenden Erfolgen.

Nachdem zwei anonyme Sitzungsserien Mrs. Allisons mit Frau Soule in
Boston ergebnislos waren, erlebte sie 1922 einige sehr gute Sitzungen mit diesem
Medium. Zwar vermindert das Mißlingen der zwei ersten Serien die Beweiskraft
der dritten, doch scheinen mir die Ergebnisse durch keinerlei geheime
Nachforschungen erklärbar. Vorzüglich ist die erste, wiederum anonyme Sitzung
mit Frau Brittain in London (S. 40—51); wogegen die folgenden wertlos waren.
Man hat hier stark den Eindruck, daß der Verstorbene seine Hand im Spiel hat
Sehr verschieden im Wert sind Frau Allisons Sitzungen mit Frau Leonard
(S. 60—162). Prince, der die Ergebnisse meist bespricht, scheint mir in der Beurteilung
von Mißerfolgen zuweilen allzu gütig (vgl. z. B. S. 136, 305, 320 und
andere Stellen); die Angaben der Geister sind oft so vage, daß es schwer ist,
wirklich Erfolge zu sehen auch wenn man die Ergebnisse kaum als Zufall ansprechen
kann; so wenn Frau AHison ein wertvolles altes Schachbrett kauft
und der Qeist ihres Gatten auf höchst komplizierte Weise diesen Kauf anzudeuten
scheint (S. 154 f.).

Die außerordentlichsten Resultate, durch ihre Präzision namentlich im Wiedergeben
von Namen, erzielte Frau AHison mit Mrs. Dowden (S. 162—-174); da
Frau AHison mir als vertrauenswürdige und sehr kritische Dame bekannt ist,
halte ich es für sehr unwahrscheinlich, daß der Bericht fundamentale Lücken
aufweist; Frau AHison ging anonym zu Frau Dowden, auch erfolgten fast alle
Angaben von Namen auf bestimmte Fragen Frau Allisons, deren Beantwortung
vielfach kaum jemand außer ihr selbst wissen kannte; da ferner die Namen oft
in einer nicht von ihr erwarteten familiären Form kamen, kam« es sich nicht um
vorbereitete und auswendig gelernte Angaben handeln. Wir haben Wer einen
Gipfelpunkt mediumistischer Leistung vor uns. Bei der Seltenheit gerade der
genauen Wiedergabe von Namen in solchen Sitzungen ist es daher bedauerlich,
daß nicht auch von anderer Seite Berichte über derartige Leistungen Frau
Dowdens vorliegen. Die Berichte Bradleys über „Gespräche mit Johannes"
(„Den Sternen entgegen", S. 227—303, Deutsche Uebersetzung, Union, Stuttgart
) sind ganz anderer Art; Frau Dowden (= Travers Smith) gibt hier die
philosophischen Ansichten des angeblichen Geistes Johannes und keine kontrollierbaren
Einzelheiten wie Frau AHison gegenüber.

Von diesem Gipfelpunkt sinken wir in Dr. Princes Sitzungen mit Frau Soule
wieder wesentlich herab. Wir stoßen erneut auf die bei fast allen Trancemedien
üblichen Unklarheiten, die nicht aussahließen, daß das Ganze sicher nicht
durch zufälliges Raten zu erklären ist Aber wie schmerzHch ist es, daß, wenn
Frau Soule einen Mann namens Stephen erwähnt, dessen falsche Anklage Prince
ab Kind eine strenge Strafe seines Vaters zuzog, der „Vater" nicht imstande
ist, die angebliche Unart des Sohnes und die Art der Strafe klar anzugeben
(S. 334--352). Sicher scheint das Gebotene übernormal, aber es ist verstand-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0429