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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1930.)

während des größten Teiles der Sitzung bewußtlos ist und da ist es unerläßlich,
daß der Kontrolleur jemand ist, dem es völlig vertrauen kann. Ich habe in
London, Wien, München und Braunau an Schneidersitzungen teilgenommen
und es ist natürlich, daß mich Rudi in seiner Nähe haben möchte, wenn er sich
im Trancezustand befindet. Aber aus den oben erwähnten Gründen ließen wir
es uns trotzdem angelegen sein, den Hauptkontrolleur manchmal zu wechseln.

Wie ich schon bemerkte, beabsichtigten wir, Rudi allein kommen zu lassen
— aber wir hatten nicht mit „Olga", seiner Trancepersönlichkeit, gerechnet,
die kategorisch einen Kopf aufsetzte und erklärte, sie wünsche, daß Major!
Rudolf Kalifius, ein Freund der Familie, den Jungen begleite. In einer Anzahl
von Sitzungen, die unmittelbar vor seinem Besuch abgehalten wurden,
erklärte „Olga" nachdrücklichst, daß der Herr Major nach London gehen und*
dem Jungen helfen müsse, sich einzugewöhnen. Vater Schneider versuchte,
ihr diesen Gedanken auf Grund der damit verknüpften LTnkosten auszureden,
aber sie wollte nicht darauf hören. So wurde also beschlossen, daß der Major
den Jungen begleiten und ein paar Tage bleiben sollte. Major Kalifius hat
schon an über 200 Sitzungen mit Rudi teilgenommen, deren Verlauf er äußerst
sorgfältig aufzeichnete. Er zeigte mir eine Anzahl von ihm angefertigten
Kurven zur Veranschaulichung des Einflusses des Wetters auf die Phänomene.
Er ist scharfsinnig, kritisch und intelligent und ich glaube, daß es großenteils
seinem Einfluß zu danken ist, daß sich Rudis Medialität zu ihrem gegenwärtigen
hohen Niveau von „guten" Sitzungen entwickelt hat.

Lord Hope und ich beschlossen, die Sitzungen in zwei Gruppen fallen zu
lassen, nämlich: „experimentelle" oder wissenschaftliche und „Demonstrations"-
Sitzungen. Erstere waren für eine Anzahl von hervorragenden Gelehrten bestimmt
, die wir zu den Versuchen einzuladen gedachten, letztere für die Mitglieder
des Laboratory und andere, die den Jungen zu sehen wünschten. Es
wurde bestimmt, daß die experimentelle Gruppe Donnerstags, die Mitgliedergruppe
Montags zusammenkommen sollte.

Ehe der Leser weiter liest, möchte ich ihn bitten, das Augustheft 1929 der
„Zeitschrift für Parapsychologie" zu lesen, um sich eine genaue Vorstellung
von der Einrichtung unseres Sitzungszimmers und den Einzelheiten der elektrischen
Kontrollvorrichtung zu verschaffen.

f Ich bringe hier nochmals den Plan des Sitzungszimmers (Abb. 1), damit
der Leser die Einteilung des Raumes im großen und ganzen vor Augen hat.
Außer dem besonders empfindlichen Instrument E im Kabinett sind zwei
weitere Thermographen, a und b (nicht im Plan enthalten) in verschiedenein
Teilen des Zimmers aufgestellt und ein gewöhnliches Thermometer hängt an
der Türe. Man kann daraus ersehen, daß wir vier verschiedene Meßinstrumente
zur Feststellung von Temperaturschwankungen haben. Alle diese Instrumente
stammen von Negretti & Zambra, die vor kurzem das Spezialinstrument im
Kabinett überprüft und ein Attest Nr. 4825, mit dem Prüfungsergejbnis,
datiert 7. November 1929, ausgestellt haben.

Unser Instrument wurde durch Vergleich mit den Standardinstrumenten des
National Physical Laboratory geprüft, es zeigt keine großen Abweichungen.


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