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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1930.)
Erste (E xp erime ntal-) Sitzung, Donnerstag,
den i4. November 1929.
Die in der „permanenten" (wissenschaftlichen) Gruppe enthaltenen Sitzungsteilnehmer
waren die folgenden, mit den Plätzen, die sie einnahmen (vgl.
Planskizze Abb. 1): Rudi (9); Price, kontrolliert (8); Miß. Virginia ßaggallay,
zweite Kontrollperson (7); Lord Charles Hope (6); Major Kalifius (5); Mrs.
Mitcheson (die Schwester von Prof. J. B. S. Haidane) (4); Dr. William Brown,
(Dozent der Wilde-Stiftung für Philosophie und Psychologie an der Universität
Oxford) (3); Miß Elisabeth Williamson (Assistentin am Observatorium der
Universität London) (2); Dr. Normans Jeans (Spezialarzt für Anaesthesierung
am Salop County Hospital, Shrewsbury), bedient den elektrischen Apparat (1).
Miß Lucie Kaye, am Diktaphon, protokolliert die Sitzung. Während der größeren
Phänomene wird Miß Kaye dadurch kontrolliert, daß sie ihre Hände auf
die Schultern von zwei Sitzungsteilnehmern legt. Dies gilt für alle Sitzungen.
Sie bedient auch das Grammophon usw. Die hier gedruckten Berichte werden
wörtlich wiedergegeben, alle Bemerkungen von mir stehen in eckigen
Klammern *):
8.38 Uhr abends. Tür versiegelt. Temperatur 58,5° F (ca. i4,7° C).
8.39 Uhr. Weißlicht gelöscht. Kontrolle gut.
8.42 Uhr. Rudi zittert: Beginn des Trancezustandes... (Im ersten Teil der
Sitzung fanden nur einige Vorhangbewegungen statt. Nach einer kurzen Pause
begannen io.i4 Uhr die Hauptphänomene. Uebers.)
10.14 Uhr. Andauernde Vorhangbewegungen. Olga fragt, ob alle sehen, wie
sie sich bewegen. Die Sitzungsteilnehmer sagen: „Ja, danke schön." Nunmehr
heftige Bewegungen. Musik spielt immer noch. Rechter Vorhang vorwärts ins
Zimmer geschleudert, zweimal. Lord Charles Hope sagt, er hätte die Leuchtgegenstände
im Innern des Kabinette* sehen können. Das kleine Glöckchen
steigt empor und schwebt umher, fällt außerhalb des Zirkels in der Nähe des
Grammophons zu Boden, wo es von Miß Kaye aufgehoben und auf den Tisch
gelegt wird. Gute Vorhangbewegungen. Olga sagt, sie brauche die Glocke
nicht mehr. Die Zither hat angefangen zu spielen; erst ein paar vereinzelte
Töne, danii Akkorde, vier oder fünf schnell nach einander. Etwas ist eben umgefallen
, wahrscheinlich die Zither. Der rechte Vorhang wird wieder ins Zimmer
geschleudert. Olga fragt, ob es den Sitzungsteilnehmern gefällt, sie sagen
„ja" und „danke schön". Olga sagt „Sprechen!" Der Vorhang ist keinen
Augenblick still. Vier oder fünf deutliche Klopftöne auf dem Tisch. Der Vorhang
wird nach vorn geschleudert. Olga sagt, sie möchte jetzt den Papierkorb
haben. Miß Kaye solle ihn in die Mitte des Zirkels halten, dann werde sie ihn
nehmen. Miß Kaye tut dies, indem sie sich zwischen Miß Baggallay und Lord
Charles Hope nach vorn beugt. Nach etwa 3o Sekunden fühlt sie, wie der Papierkorb
sanft aber bestimmt (firmly) aus ihrer Hand genommen wird. Die
*) Der beschränkte Raum der „Zeitschrift für Parapsychologie" erlaubt es
leider nur einen Auszug aus einem Teil der Diktaphonberichte zu bringen.
Anm. d. Uebers.
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