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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1930.)

mit Stella C. in London1) hatte, ähnliche Messungen vornahm. Es wurden
dabei mehrere Abweichungen von der Norm festgestellt.

Diese erste Sitzung unterschied sich erheblich von früheren Sitzungen mit
den Brüdern Schneider, an denen ich teilnahm. In erster Linie waren die
Zuckungen, das Zittern, die klonischen Krämpfe im Trancezustand viel schwächer
und machten sich während der Dauer dieses Zustandes weniger bemerkbar,
obwohl der Eintritt und das Aufhören der Trance durch die üblichen spasmischen
Zuckungen gekennzeichnet waren. Bei einem derartigen Kuck stieß Rudi
unten an mein Kinn, was für mich recht schmerzhaft war.

Eine weitere Abweichung von dem gewöhnlichen Verlauf der Sitzung war
das „Auftreten * von „Dr. Maier'*, eines „Kontrollgeistes", der den Londoner
Sitzungsteilnehmern und auch mir selbst neu war ?).

Der Spezialthermograph im Kabinett verzeichnete ein Sinken der Temperatur
, das fast gleichzeitig mit dem Beginn des Trancezustandes einsetzte. Die
tiefste Senkung (von nur ungefähr 0,25° F) ereignete sich etwa 45 Minuten
nach Beginn der Sitzung und fiel fast mit dem ersten Phänomen (der Vorhangbewegung
) zusammen.

Zweite (Demonstrations-) Sitzung, Montag,

den 18. November 1929.

Für diese zweite Sitzung stellte ich eine Schüssel voll Mehl ins Kabinett,
dessen Oberfläche mit Papier glatt gedrückt worden war. Es sollte sich darin
ein etwaiges Pseudopod oder „Glied" abdrücken, falls es davon berührt werden
würde. Wir hatten in Münchner Sitzungen denselben Versuch mit Willi angestellt
und einige hühnerkrallenartige Kratzer erzielt, die möglicherweise übernatürlicher
Natur waren3!. Ich stellte außerdem in das Innere des Kabinettes
den bei Stella C. verwendeten Apparat mit der Kontaktklappe, bei dem alle „Be-
rührungen'" auf einer berußten Platte registriert werden, während zugleich eine
Glocke (am anderen Ende des Sitzungszimmers) ertönt und die zum Ertönenlassen
der Glocke aufgewendete Kraft verzeichnet wird. Ich habe diesen Apparat
anderswo eingehend beschrieben und es wurde dort eine Photographie desselben
mit dem Bericht über die Art seines Funktionierens veröffentlicht 4).

Der Zirkel bestand in unserer zweiten Sitzung aus: Rudi (9), Price (8),
M^ Charles Sutton (7), Major Kalifius (6), Lady Großfield (5), Lord Charles

') Vgl. das Journal der amerikanischen S. P. R., Mai 1924.

2) Auch bei den Schrenckschen Sitzungen hat sich „Dr. Maier" meines Wissens
nie gezeigt. Dagegen soll er ab und zu, wenn auch recht selten«, in Braunau
kommen. In privaten Sprechsitzungen im München meldete er sich auch manchmal
. Er scheint gewöhnlich aufzutauchen, wenn Rudi sich gesundheitlich nicht
wohl fühlt. Er sieht sich dann „von innen" an, was los ist und sagt, was man
tun soll. Wenn Rudi krank war, wurde „Olga" manchmal gebeten, „Dr. Maser"
zu holen, damit man ihn fragen könnte, was zu tun sei. Vom amnestischen
Standpunkt aus kann man vielleicht in „Dr. Maier" die Personifikation von
Rudis „Gesundheitsgewissen" sehen. Merkwürdig ist, daß die Atmungs- und
Sprechweise in der Trance ganz anders ist, wenn „Dr. Maier" da ist, als wenn
„Olga" „kontrolliert". Anm. d. Uebers.

8) Vgl. meinen Bericht über diesen Versuch in „Psyche", April 1923, S. 325.

*) Vgl. das Journal der amerikanischen S. P. R., Mai 1924, S. 327 f.


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