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Price: Bericht über Laboratoriums versuche mit Rudi Schneider,
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daß ich während der ganzen Zeit, in der sich Phänomene ereigneten, jin
dieser Stellung blieb.
Phänomene, die beobachtet wurden. Ich selbst beobachtete
folgende Phänomene und glaube mich ihrer Reihenfolge ziemlich genau zu
erinnern, bin dessen aber nicht ganz sicher:
Die Vorhänge wurden so weit nach vorn geschleudert, daß sie meinen Kopf
bedeckten, obwohl ich vier bis fünf Fuß (1,20—i,5o Meter) von ihnen entfernt
saß. Wie in Erwiderung einer Frage, die ich an Olga richtete, schlug der Vorhang
einmal fest an meine Wange. Durch die Leuchtstreifen waren die Vorhangbewegungen
deutlich erkennbar. Einer dieser Leuchtstreifen — derjenige,
der sich in nächster Nähe des Mediums befand — wurde abgerissen und auf
den Boden geschleudert. Eine Handglocke wurde in die Luft geworfen.
Miß Kaye wurde gebeten, einen Leuchtpapierkorb über die Köpfe der
Sitzungsteilnehmer zu halten. Dies tat sie und er wurde ihr aus 1 der -> Richtung
des Kabinettes weggerissen, schwebte etwa eine Sekunde in der Luft, und fiel
dann schwer zu Boden vor die Füße der Sitzungsteilnehmer.
Eine kleine Zither wurde von dem Tisch außerhalb des Kabinettes zu Boden
geworfen; Olga bat, sie wieder hinzulegen. Lord Charles Hope, einer der
Sitzungsteilnehmer, unterbrach die Kette, um dies zu tun, bemerkte aber, er
könne die Zither im Dunkeln nicht finden. Olga gab hierauf ihre Lage an,
eine Angabe, deren vollständige Richtigkeit Lord Charles Hope dann bestätigte
.
Ich bemerkte, daß während der Phänomene die Beinmuskeln des Mediums
wie im Fieber zitterten. Es war auch sehr heiß und schwitzte stark. Bei
anderen Medien beobachtete ich genau das Gegenteil, ihre Extremitäten waren
ganz kalt, als wäre alles Blut daraus gewichen.
Während der ganzen Sitzung wurden alle Anwesenden aufgefordert zu
sprechen und laut zu singen.
Auf Olgas Wunsch wurde die Sitzung kurz nach Mitternacht geschlossen.
Schlußfolgerungen. Ich bin vollständig überzeugt davon, daß das
Medium nicht direkt für die Phänomene verantwortlich gemacht werden kann,
die meiner Meinung nach auf irgendeine übernatürliche Kraft zurückzuführen
sind. (Gez.) F. Mc. D e r m o 11, Kapitän a. D. der indischen Armee.
Auch ich fühlte die Bewegung der Muskeln des Mediums zum erstenmal
in dieser Sitzung. Das Platzwechseln der Sitzungsteilnehmer ist in Schneidersitzungen
nicht ungewöhnlich, ist aber in den Sitzungen, an denen ich teilnahm,
nicht oft vorgekommen. Ich »weiß nicht, warum Mr. Sutten an das äußerste
Ende des Zirkels versetzt wurde, denn in einer früheren Sitzung ereigneten»
sich gute Phänomene, während er zweiter Kontrolleur war*). Olga sagte, die
„Kraft" sei „ungleichmäßig verteilt'' und zum Ausgleich sei es besser, wenn
Mr. Sutton am Ende Platz nehme. Unglücklicherweise löste sich der Draht
an Suttons Stuhl während des Platzwechsels los, und es dauerte eine Weüe, bis
i) Vgl. „Zeitschrift für Parapsychologie", September 1929, S. 505 ff
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