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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1930.)

wir dies entdeckt hatten. Dieser unglückliche Zwischenfall trug nicht zur
Verbesserung der Bedingungen bei.

Weder mit dem Mehl noch mit der berußten Platte schien etwas vorgenommen
worden zu sein. Wenn Olga den Kontakt berührt hat, wie sie behauptete
, war der von dem „Endorgan" ausgeübte Druck nicht stark genug,
um die Glocke zum Klingeln zu bringen, obwohl ein Gewicht von 1/2 Unze
{1/1,17 Gramm) zum Niederdrücken der Klappe genügt

Am Schluß der Sitzung machte Mr. Kittermaster mir gegenüber die Bemerkung
, es sei schade, daß Miß Kaye sich frei im Zimmer umher bewegen
müßte, weil das ein Punkt sei, den die Skeptiker aufgreifen würden, obwohl
jeder, der bei der Sitzung zugegen war, wisse, daß es ihr unmöglich sei, zum
Kabinett zu gelangen, weil der Zirkel ihr den Weg versperrt. Ich teilte Herrn
Kittermaster mit, daß Miß Kaye während aller größeren Phänomene ihre Hände
auf den Kücken von zwei Sitzungsteilnehmern legt, wie ich schon berichtet
habe. Sie ist auch immer mit einem weißen Laboratoriumskittel bekleidet und
kann deshalb schon bei sehr wenig Licht in jedem Teil des Zimmers gesehen«
werden. Es wurde auch festgesetzt, daß sie während der Experimentalsitzungen
Leuchtstreifen um die Arme zu legen hat. Irgend jemand muß protokollieren
, das Grammophon bedienen, die Lichter regulieren, die Tür versiegeln
und entsiegein, Olgas Wünsche mit ihr besprechen usw. Und ich weiß
hierfür keine geeignetere Persönlichkeit als unsere Sekretärin.

Mr. Kittermaster beging die Unklughoit (unwisely), dieselbe Bemerkung
auch dem einzigen Pressevertreter *) gegenüber, der bei einer dieser Sitzungen
zugegen war, zu machen. Dieser stürzte sich darauf, wie ein Ertrinkender
auf einen Strohhalm. Obwohl ich diesen Herrn äußerst höflich zu einer Sitzung
eingeladen hatte, weil er mich wiederholt darum gebeten hatte, wurde uns dies
dadurch vergolten, daß seine Zeitung einen Angriff gegen mich losließ, weil
ich ihre Vertreter nicht zu unseren wissenschaftlichen Sitzungen zuließ. Die
übliche Taktik wurde angewandt, so wurden uns „Fragen" gestellt, als wir sie
beantworteten, wurde uns jedoch der Abdruck verweigert. Obwohl dieser
bestimmte Berichterstatter mehreren Aprilsitzungen beigewohnt halte und sie
einen großen Eindruck auf ihn machten, sagte er doch kein Wort über, seine
früheren Erfahrungen. Er war aufrichtig genug, uns mitzuteilen, daß seine
Zpitung allen Phänomenen gegenüber gegnerisch eingestellt sei und er selbst
die Echtheil von Rudis Phänomenen niemals zugeben würde, wenn er sie auch
hundertmal unter allen nur möglichen Bedingungen sehen würde!
Man kann den Wert der Angriffe dieses Blattes ermessen, wenn ich darauf
hinweise, daß es in einem leitenden Artikel laut die Frage aufwarf, warum
„Lola Montez" (oder Olga) Deutsch spreche, wenn sie doch in Wirklichkeit
eine spanische Tänzerin sei. Wie wir gesehen haben, war Lola eine in Limerick
geborene Jrländerin, die einige Jahre in Bayern lebte. Mit der Zeit hat sich
die versteckte Gegnerschaft dieses Blattes in offene Feindseligkeit verwandelt,
und es hat angefangen Briefe zu veröffentlichen, die entweder den Verfasser

*) Mr. Sutton von der „Daily Mail".

Arom. d. Uebers.


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