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Elschner: Meine Spukerlebnisse zu L. in der Mark.

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Berichte über Spontanphänomene.

Meine Spukerlebnisse zu L. in der Mark.

Von Ruth Elschner.

Zur Einführung nachfolgenden Berichtes, der auf meinen Wunsch hin niedergeschrieben
wurde, seien mir einige Bemerkungen gestattet.

Die berichterstattende Dame sowohl wie deren Tante sind mir persönlich
gut bekannt und ich kann für deren vollkommene Glaubwürdigkeit jede Gewähr
übernehmen. An der Berichterstatterin schätze ich besonders ihr ruhiges, stets
sachlich urteilendes Wesen; sie neigt keinesfalls zu phantastischen Vorstellungen
und besitzt einen außerordentlich energischen, klar sich äußernden Willen. Auch
Ort und Umkreis der geschilderten Begebenheiten sind mir genau bekannt. Auf
Wunsch der Familie, die einem alten märkischen Adelsgeschlecht angehört,
mußte aber die nähere Bezeichnung von Ort und Haus unterbleiben.

Dr. med. Adolf Schmidt, Berlin-Treptow.

Das erste war Anfang Dezember 1925. Ich war seit 1/2 Jahr im ...haus
bei meiner alten Tante, die im Frühjahr ihre letzte Schwester verloren hatte.
Seit dem Tod ihrer Mutter und ältesten Schwester, die beide auch hier gestorben
waren, (halte (sie mit ihr allein zusammengelebt. Ich hatte die Verstorbenen
nicht gekannt, war fremd zur Pflege und Unterstützung meiner Tante hergekommen
, hatte nur von dem schweren Sterben der letzteren gehört und von
einem Gerücht unter den Dorffrauen, die sie nach ihrem Tode im Hause
gesehen haben wollten. Ob dies auf Wahrheit beruht, weiß ich nicht.

Unser Haus ist geräumig, zweistöckig, oben und unten ein langer Flur,
an den sich rechts und links die Zimmer reihen; in der Mitte führt eine Treppe
in den ersten Stock. Damals schliefen meine Tante und ich noch, oben, mein
Zimmer lag gleich links an der Treppe, das ihre am andern Ende des Hauses,
so daß der ganze Gang uns trennte. D#s eigentliche Gutshaus ist von dem
unsrigen zwei Minuten entfernt; wir sollten noch vor Weihnachten einige
Monate dorthin übersiedeln. Wie es kam, weiß ich nicht, aber ich spürte
schon einige Zeit vor dem folgenden eine merkwürdige Unruhe um mich her,
die mir in der Luft zu liegen schien. Ich hatte oft das Gefühl, als wären» wir
nicht allein im Zimmer und als teilte sich eine geheime Erregung aus dem
Unsichtbaren um mich her schließlich auch mir selber mit. Ich habe das
damals meiner Tante auch ausgesprochen. Hier möchte ich einfügen, daß ich
für alles, was ich erzähle, als wahr und uneingebildet voll und ganz einsiehe.
Wenn ich auch ein stark ausgeprägtes Gefühl für diese Dinge besitze, würde
ich es doch niemals wollend zu beeinflussen, sondern immer sehr objektiv zu
beobachten versuchen.

So wurde es Anfang Dezember, und ich war sehr mit Vorbereitungen zu
unserer Uebersiedlung beschäftigt und im Begriff, abends gegen 7 Uhr noch
einmal ins Herrenhaus zu gehen. Der Flur war hell mit drei elektrischen
Birnen in der Krone erleuchtet; ich stand ungefähr in der Mitte mit dem
Rücken gegen die Treppe, um mir eine kleine Laterne für den Weg durch
den Garten anzuzünden. Das Licht brennt — da sehe ich plötzlich auf und
nach rechts den Flur herunter, der auf die große Tür zu einem Wohnzimmer
stößt, damals wenig eingerichtet, da es das Sterbezimmer der zuletzt Ver-


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