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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1930.)

strengsten Versuchsbedingungen — ein von „Walters" Daumetiabdruck verschiedener
verlangt und erhalten, ebenso wurden Abdrucke von schätzungsweise
zwei- und vierjährigen Kindern geliefert, auchein entstellter Daumenabdruck
„Walters" wurde auf Wunsch — ohne vorherige
Ankündigung — erzielt. Am 30. September 1929 waren Univ.-Prof.
Dr. Dessoir und Frau anwesend. Auch da kamen die Abdrücke auf den von
ihm nachher als seine eigenen erkannten Täfelchen zustande. Dasselbe geschah
in Anwesenheit Lord Charles Hopes aus London.

Den Abschluß und Höhepunkt dieser Reihe bildet die Sitzung am 20. Oktober
1929, bestimmt, den Fanatikern der Helfershelfertheorie den Boden unter den
Füßen zu entziehen: Versuch ohne Sitzungsteilnehmer. Zur Kennzeichnung
des Sicherungsstandards sei Mr. Bird das Wort erteilt: „Ich band jedes
der Handgelenke an die entsprechende Armstütze des Sessels, und zwar mit
einem von Aerzten zum Verbinden verwendeten Band. Ich legte das Band mehrmals
um jedes Handgelenk, wobei ich Sorgfalt darauf verwendete, daß die einzelnen
Windungen sich nicht überlagerten, sondern eher möglichst viel vom
Handgelenk und Unterarm der Länge nach bedeckten.

Die Notwendigkeit dieser Maßnahme ergibt sich aus der Tatsache, daß
— bei Sicherung des Handgelenkes an nur einer Stelle — die Hand um den befestigten
Punkt als Stützpunkt ziemlich frei bewegt werden kann. Bei einem endgültigen
Versuche möchte ich außer der Unbeweglichkeit des Armes noch eine
gewisse Fingerkontrolle haben ... Nachdem jedes Handgelenk gesichert war,
machte ich eine komplizierte Reihe von kreuz und quer verlaufenden Zeichnungen
von den Bändern auf die Hand des Mediums. Das Band war sehr knapp
gewickelt und ich achtete darauf, daß es fest an der Hand und Stuhllehne anlag.
Als ich am Schluß die Fesseln prüfte, waren die Bleistiftzeichnungen unverändert
, und es war klar, daß die Bänder nicht irgendwie gelockert, entfernt oder
verschoben worden waren. Auch war mit ihnen nicht manipuliert worden."

Nach der Fesselung Margerys (auch die Beine werden gesichert) verläßt Bird
als letzter der Sitzungsteilnehmer das Zimmer, bleibt bei der angelehnten Türe
und nach zwei oder drei Minuten meldet „Walter", daß der Abdruck gelungen
ist. Aehnliche Versuche am 29. Oktober und 1., 5., 11. und 25. November.

Auf die Darlegung der Kontrollmaßnahmen im einzelnen, die gelegentliche
Ausscheidung des Gatten des Mediums, Dr. Crandon, die stattliche Zahl wechselnder
Teilnehmer und Gäste, darunter Forscher von Rang, die fachmännische
Ueberprüfung der Fingerabdrücke, die Zusammenstellung der gesamten bisherigen
Abdrücke „Walters" (124) und der anderer (17), zusammen also 141, die regelmäßige
Aufnahme der Fingerabdrücke aller neuen Teilnehmer zur Kontrolle und
zum Vergleich — auf all das kann hier nur verwiesen werden. Der neu beigesteuerte
Auszug der Ergebnisse dieser Sitzungen möge den Abschluß bilden.
Wir glauben, folgende Tatsachen festgestellt zu haben: 1. An- und Abwesenheit
eines Teilnehmers oder einer Gruppe von Teilnehmern ändert nichts an der Art
und Natur der erzielten Abdrücke, noch an der sichtlichen Leichtigkeit, mit der
ste hervorgebracht werden. 2. Die Abdrücke sind nicht eine Wirksamkeit des
Srtzungsortes. 3. Oder der Kontrollbedingungen. 4. Oder einer normalen Gußform
. 5. Der „Wafter"-Abdruck kann durch ein anderes Medium als Margery
erzielt werden. 6. Auf Wunsch kann ein verschiedener Fingerabdruck erreicht
werden. 7. Ein verschiedener Fingerabdruck kann unerwartet dargeboten werden.
8. Ein verunstalteter Abdruck von „Walters" Daumen kann ohne vorherige Ankündigung
erzielt werden. 9. Dasselbe Fingerabdruck-Muster kann durch zwei
weit (450 Meilen) getrennte Medien in kürzestem Zeitraum (77 Minuten) erlangt
werden. 10. Margery kann im normalen Bewußtseinszustamd sein, während solche
„Walter"-Adrücke durch ein anderes Medium gemacht werden. 11. Bei strengster
Kontrolle Margerys wird ein Abdruck in Abwesenheit aller Teilnehmer erzielt
. 12. Margerys Anwesenheit ist für die Erzeugung des „Walter"-Daumen-
abdruckes nicht notwendig.

Eine Uebersetzung von B e r n o u 11 i s ausgezeichnetem Artikel „Kritik

der Kritik" in dieser Zeitschrift, Jänner 1930, und die üblichen „Kleinigkeiten"
(10 Jahre College of Psychic Science, eine Abwehr gegen Mr. Besterman) und
„Besprechungen" bilden den Abschluß. Haslinger.


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