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Price: Berichte über Laboratoriumsversuche mit Rudi Schneider. 463

Vorsitzender des „Klub? der Magier", entgegnete, daß seinerzeit alle Taschenspieler
darüber gesprochen hätten Er wies auch darauf hin, daß Mr. J. N. Mas-
kelyne und Mr. Nevil Maskelyne, der Großvater und Vater von Noel Maskelyne,
heimliche Anhänger des Okkultismus waren1) und er selbst [Goldston] auch
ein Anhänger desselben sei. Auch Houdinis „Entlarvungen" seien lediglich eine
öffentliche Sensationsmache [stunt] gewesen2). Dann schrieb Kapt. E. N. Bennet
, Parlamentsmitglied und Mitglied des Ausschusses der S. P. R., einen Brief
an den „Evening Standard" 3), in dem er die elektrische Kontrolle des Laboratory
pries und darauf hinwies, daß in den Sitzungen mit Eusapia Paladino, an denen
er seinerzeit u. a. mit F. W. H. Myers, Prof. Sidgwlck und Frau und dem
Taschenspieler John Nevil Maskelyne teilnahm, Eusapia sich eines sehr einfachen
Tricks bediente, was jedoch nicht von dem Taschenspieler Maskelyne,
sondern von einer anderen Sitzungsteilnehmern! [Lady Tenmant] entdeckt wurde.
Uebers.)

In der Tat ist der Durchschnittstaschenspieler ebenso wenig imstande, die
geringfügige Bewegung eines Mediums zu bemerken, wie das Papier, auf dem
ich schreibe. Er kann ein paar einfache Salontricks ausführen — das ist alles 4

(Auch Sir Arthur Conan Doyle setzte sich in einem Brief an den „Evening
Standard" &) für die Echtheit Rudis und für die Methoden des Laboratory ein
und wies hierbei darauf hin, daß Baron v. Schrenck-Notzing uo Gelehrte zur
Teilnahme an den Willy-Sitzungen eingeladen hätte und diese sich völlig überzeugten
von der Echtheit der Phänomene. Es folgte dann die bekannte abermalige
Herausforderung von Mr. Price an den Taschenspieler Maskelyne und
die Auseinandersetzung zwischen beiden in der Presse und auf der Bühne anläßlich
der Vorführung seiner Varietenummer ..Rudi Schneider und Olga'*
durch Maskelyne im „Colosseum". Wir haben hierüber bereits in der „Zeitschrift
für Parapsychologie"6) berichtet. Uebers.

Wenn jemand etwas Neues entdeckt hat — z. B. eine unbekannte Insel
oder eine völlige neue Methode zur Reparatur geplatzter Wasserrohre — gibt
es gewöhnlich irgend welche zuständige Autoritäten, deren Urteil über die Stichhaltigkeit
der Entdeckung anerkannt wird. In obigen Fällen würden zweifellos

1) Vgl. den Artikel von Mr. Price: „John Nevil Maskelyne as a Believer in
the Occult", „Light", 11. Oktober 1924 und „Zeitschrift für Parapsychologie",
Maiheft 1<)30, S. 330.

2) Price bemerkt, er selbst besitze einen Brief von Houdini, in dem dieser
ein Geister-„extra" von Prof. Hyslop als echt bezeichnet.

3) Vom 26. November 1929.

') Auch Graf Klinckowstroem bemerkt in einem Aufsatz in der „Münchener
Illustrierten Presse" vom 6. April 1930, daß Taschenspieler bei mediumistischen
Sitzungen ebensowohl Täuschungen unterworfen sein könnten, wie gewöhnliche
Sterbliche und führt dies an Hand von Beispielen dann näher aus. Es ist angesichts
dieser Ausführungen allerdings nicht recht ersichtlich, warum der Giaf
und seine Freunde dann bisher immer wieder kategorisch verlangten, daß Taschenspieler
zu den Sitzungen hinzugezogen würden. Wir haben hier wieder ein
typisches Beispiel für eine gewisse Taktik der Gegner. Man stellt so lange gewisse
Forderungen über die Versuchstechnik bei Sitzungen mit Medien auf (z. B.
die Anwesenheit eines Protokollführers, Leuchtmarken, das Hinzuziehen von
Taschenspielern) bis sie erfüllt werden. Ist dies geschehen und kommen die
Phänomene trotzdem zustande und werden für echt erklärt (wie von dem Berufstaschenspieler
Goldston und dem Amateurtaschenspieler Price), so beeilen sich
gerade diejenigen, die bisher diese Forderungen am lautesten vertraten, nachzuweisen
, daß auch sie ihre Mängel haben und keineswegs genügen. Uebers.

") Vom 27. November 1929.

") Märzheft 1930, S. 199 f.

*30


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