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Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1930.)
Laboratoriumskittel (8), Prof. A. F. G. Pollard, zweiter Kontrolleur (7), Mrs.
F. Carr (6), Major Hague (5), Mrs. S. Ilankey (4), Mr. Andre David (3), Mr.
J. W. Miller (2), Lord Charles Hop© (1) bedient die elektrische Einrichtung,
Miß Lucie Kaye in weißem Laboratoriumskittel mit Leuchtarnibändem, protokolliert
usw.
'Deginn der Sitzung 8 Uhr 36, INach einer Pause von 10 Minuten Wiederbeginn
9 Uhr 25. tTm 9 Uhr 38 erste Vorhangbewegung. 9 Uhr ^heftiges
Vorhangschleudern über die Köpfe der Sitzungsteilnehmer. Dann 12 Minuten
Pause, da Olga plötzlich .»weggehen" muß. Um 10 Uhr 19 Wiederbeginn.
10,22 Uhr Eintritt des Trancezustandes. Die elektrische Glocke (mit dem
berußten Kontakt) läutet etwa, eine halbe Sekunde, gleich darauf fällt etwas um.
(Es zeigte sich nachher, daß der elektrische Kontaktapparat aus dem Behälter
genommen worden war.) Der Vorhang bewegte sich ziemlich heftig, Miß Kaye
hatte ihre Hände auf den Schultern \on Major Ilague. Dann heftiges Vorhangschleudern
, wobei der Leuchtstreifen von der rechten Vorhangseite losgelöst
wurde und auf der Rotlichtlampe hängen blieb, die etwa 4o Watt stark brannte.
Abermaliges heftiges Vorhangschleudern. Prof. Pollard erklärt, Rudi hätte
während des letzten Phänomenes seine Hände umklammert und seine Nägel in
Prof. Pollards Hände gekrallt. 10 l hr 4i wird Mr. Price am Bein berührt (Miß
Kaye steht jetzt hinter dem Stuhl von Mr. David und hält ihre Hände auf
seinen Schultern), auch Prof. Pollard spürt eine Berührung. Vorhangschleudern.
Der Leuchtpapierkorb bewegt sich in einer Reihe von kurzen Sprüngen über
den Boden auf das Medium zu, schwebt dann leicht und langsam zu einer
Höhe von etwa 5 Fuß (i,5o m) empor auf die Vorhangöffnung in der Mitte zu,
pausiert beim Berühren der Vorhänge und flitzt dann plötzlich durch das
Zimmer über die Köpfe der Sitzungsteilnehmer, berührt Mrs. Carr und fällt
beim Divan zu Boden. Miß Kaye hat ihre Hände noch auf den Schultern
von Mr. David, Prof. Pollard bestätigt, daß er während dieser Phänomene die
vier Hände von Mr. Price und Rudi gehalten hat. Dann wird ein weißes Seidentaschentuch
auf den Tisch unter das Rotlicht gelegt. Dieses hat eine Stärke
von 45 Watt, während das Tuch emporschwebt, etwas hin- und hergeschwenkt
wird und dann im Kabinett verschwindet, in dem es nach der Sitzung in der
Ecke an der Wand, die am weitesten vom Medium entfernt ist, mit einem festen
Kielen \ersehen gefunden wird. Schluß der Sitzung 11 1 hr 0. \ eber%)
Wir hatten eine glänzende Sitzung. Ein erfreulicher Umstand bei dieser
Sitzung war, daß wir anfingen die Phänomene bei besserem Licht zu erzielen.
Wir fahren hiermit fort. Im vorigen April konnten wir einige der Pseudopode
bei recht gutem Licht sehen. Das Taschentuchphänomen war ausgezeichnet.
Es ist sehr schwierig, mit einer Hand einen festen Knoten in ein Taschentuch
zu knüpfen. Man braucht dazu zwei Hände oder eine Hand und einen Anker"
am anderen Ende. Ich würde eine erhebliche Summe Geldes dafür bezahlen,
wenn ich den Vorgang des Knüpfens dieses Knotens vollständig beobachten
könnte. Der Leser muß bedenken, daß das Taschentuch sich keinen
Augenblick näher als 5 Fuß (ca. 1,5o m) beim Medium und außer Reichweite
aller Sitzungsteilnehmer befand. Dieses weiße Seidentaschentuch war
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