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Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1930.)
In der dritten Tranceperiode ereigneten sich leichte Vorhangbewegungen.
Rudi Schneider (in seiner Olgapersonifikation) sagte, er werde versuchen, Leuchtphänomene
hervorzubringen1), Nichts geschah. Ruhepause.
Während der vierten Tranceperiode wurden die Vorhänge plötzlich stoßweise
nach vorn gebläht. Man konnte hören, wie der Tisch und die darauf
befindlichen Gegenstände umfielen. Rudi erwachte bald aus der Trance. Die
Lichter wurden angedreht. Man fand den umgeworfenen Tisch mit den Gegenständen
im Kabinett.
2. Sitzung am 12. Dezember 1929.
In der Sitzung vom 9. Dezember saß ich neben Mr. Harry Price, der Rudi
Schneider hielt. In der vorliegenden Sitzung fungierte Prof. Pollard als Kontrolleur
und ich nahm in der Mitte des Zirkete Platz, unmittelbar vor dem
schwarzen Kabinett. Das Medium befand sich am äußersten rechten Ende des
Zirkels.
Zu meiner linken saß Dr. phil. Efron von der Universität Buenos Aires,
der, um an den Sitzungen im National Laboratory teilnehmen zu können, eigens
von Paris mit mir herüber gekommen war.
Wir hatten miteinander ausgemacht, daß jedem von uns eine andere Aufgabe
obliegen sollte, er sollte unausgesetzt die Signallampe beobachten, während
ich meine Aufmerksamkeit völlig den Phänomenen zuwandte. Ein plötzlicher
Händedruck von mir sollte ihm den Beginn irgend eines beachtenswerten Phäno-
menes anzeigen, auf diese Weise konnte er feststellen, ob dem Phänomen das
Erlöschen einer Kontrollampe vorausgegangen war oder nicht.
Diese Sitzung bestand aus drei Tranceperioden. Erste Tranceperiode: keine
Phänomene. Zweite Tranceperiode: keine Phänomene.
Dritte Tranceperiode: in einem gegebenen Augenblick sah ich, wie der
Leuchtpapierkorb sich auf dem Tisch bewegte und gab Dr. Efron das verabredete
Zeichen. Der Korb schwankte ungefähr zehnmal auf seiner Basis hin und
her. Man konnte hören, *ie das Tischchen über den Boden rutschte, während
der darauf befindliche Leuchtpapierkorb sich näherte. Plötzlich hörte man
etwas mil lautem Getöse umfallen und der Korb fiel vor meinen Füßen zu
Boden.
Di© Olgapersonifikation sagte durch Rudi Schneider, sie wolle versuchen,
eine Materialisation zu machen, obwohl nicht viel Kraft vorhanden sei. Nichts
geschah. Eine Viertelstunde später erwachte die Versuchsperson aus der Trance.
Die Sitzung war beendet.
Dr. Efron teilte mir nun mit, daß er seine Augen ununterbrochen auf das
Kontrollbrett geheftet hätte, jedoch keinerlei Erlöschen irgend einer Lampe vor
oder während der Phänomene beobachtete.
J) Rudi Schneider hat noch nie Leuchtphänomene gehabt. Nach dem
Diktaphonbericht sagte Olga um 9 Uhr 50 Min., sie werde „Lieh t" - phänomene
machen. Kurz vorher hatte sie nicht nur die Kabinettvorhänge, sondern auch die
Rotlichthängelampe vor dem Kabinett nach vorn geschleudert, so daß die unverhüllte
Birne sichtbar wurde. Wahrscheinlich meinte sie dieses Phänomen mit dem
Rotlicht, das sich in der Tat kurz darauf nochmals wiederholte. Uebers.
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