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Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1930.)

ters halber hier nicht mitgeteilt werden können. Moecke schließt mit der Bemerkung
, daß Dr. H. nicht gern helle Anzüge trage und ihm daher hei der
ersten Begegnung, da M. einen hellen Anzug anhatte, mit einer gewissen, vielleicht
ganz unbewußten Opposition entgegengetreten sei, was bestätigt wird.

Experiment mit mir selbst.
Nunmehr wandte sich M. ausschließlich mir zu.

Es scheint gerade für seine Veranlagung charakteristisch
,daßer nichtetwa inersterLinieaufdiejenigen Umstände
zu sprechen kommt, die eine ihm gegenüberstehende
Person z. Zt. am stärksten beschäftigen, sondern meist mit
irgendwelchen belanglosen Einzelheiten beginnt, die der Betreffende zum Teil
schon wieder vergessen hat. Diese Eigentümlichkeit unterscheidet
die Einfühlungsart des ausgesprochenen Hellsehers
von der Fähigkeit etwa des guten Telepathen, aktuelle Gedanken
- oder Bewußtseinsinhalte abzufangen und wiederzugeben.

Moecke beginnt also: „Sie haben etwa vor einer Woche geblutet; es war
aber ein*5 leichtere, harmlose Sache. (In Wirklichkeit handelt es sich dabei
wohl um einen eingewachsenen Nagel an der großen Zehe, über dessen Behandlung
ich auch mit Dr. H. gesprochen hatte.) Sie haben viel Interesse für Verkaufs
- und Reklamepsychologie. (Als ein sonst gänzlich unkaufmännisch veranlagtes
Wesen habe ich mich tatsächlich in der vorausgegangenen Zeit mit
solchen Dingen beschäftigt.) Eigentlich hätten Sie gleich Mediziner werden
sollen. (Dasselbe hatte lange Zeit vorher ein sehr befähigter, mir persönlich
unbekannter Graphologe gleichfalls behauptet.) Sie haben eine sehr gute
analytische Begabung. (Auch das wurde von den verschiedensten Gharaktero-
logen schon behauptet.) Sie haben ein starkes Bestreben, anderen zu helfen.
Daraus ergeben sich gelegentlich gewisse Unsicherheiten in der eigenen Linie.
In den ersten Schuljahren waren Sie außerordentlich verschüchtert, späterhin
jedoch der größte Frechdachs in der Klasse. (Ersteres verdanke ich v/ohl zum
großen Teil der besonderen „Methode" und Eigenart einiger Lehrer, letzteres
werden wieder andere meiner Lehrer bestätigen können.) Das entscheidende
Moment, daß sich diese Schüchternheit verloren hat, ist eine Prügelszene auf
defo Schulwege gewesen. Auf die fortgesetzten Hänseleien eines Kameraden
hin sind Sie plötzlich auf diesen losgefahren und haben ihm eine schwarze
Federbüchse, auf der ich Blümchen sehe, auf den Kopf gehauen. (Gerade
dieser Prügelszene entsinne ich mich nicht mehr — es hat sich so manche
ereignet! —; dagegen ist mir der beschriebene Federkasten als gelegentliches
Geburtstagsgeschenk deutlich in Erinnerung.) Ihre Bücher haben Sie zeitweise
geliebt und zeitweise gehaßt. Wenn man Sie zwingen wollte, waren Sie faul;
sonst konnten Sie sich leidenschaftlich darein vertiefen. Sie haben des öfteren
heimlich Bücher gelesen. Zeitweilig bewohnten Sie ein kleines Bodenkämmer-
chen. Unter dem Bett befand sich eine Kiste mit Kleidern — ich rieche(!)
Mottenpulver. In dieser Kiste hatten Sie die Bücher verwahrt, und zwar waren


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