Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0545
Dieterich: Meine Erfahrungen mit Max Moecke.

503

schon eine bestimmte Frag© gestellt haben, wie das M. des öfteren
auch auf den Kopf zusagte, oder aber den Wunsch hegen, etwas ganz
Besonderes zu erfahren oder auch — nicht zu erfahren. Denn auch das mag
viele bewogen haben, zum Vortrag zu kommen, den angeblichen
Hellseher möglichst hinters Licht zu führen. Einige
Ehrliche gaben diese Absicht denn auch offen zu.) Weiter sind die mitzuteilenden
Fälle insofern bemerkenswert, als es sich dabei um ganz charakteristische
Erlebnisse oder Verhältnisse handelt, die oft bis in die genauesten
Einzelheiten beschrieben werden und die wohl nicht leicht von irgend jemand
im Saal erlebt werden konnten, auf den sich M. dann eventuell hätte retirieren
können. Daß bei einer so großen und bunt zusammengesetzten)
Zahl von Besuchern, bei denen unter dem Eindruck der einleitenden?
Ausführungen und Erklärungen Moeckes die Spannung und damit die
Aktivierungdes Bewußtseinsaufs höchstegesti.genist,die
ja auf Sensitivesoüberausstörendundhemmendeinwirken
kann, gelegentlich und je nach Disposition oder Publikum mehr oder weniger
„Versager" vorkommen, darf gewiß nicht wundernehmen.

Als umso außerordentlicher sind auf der anderen Seite
die positiven Leistungen zu bewerten, die Moecke so quasi
auf Kommando und mit der anscheinend größten Mühelosigkeit
und Selbstverständlichkeit vom Podium her darbietet
. Er spricht mit ihm gänzlich fremden Menschen —
andere werden natürlich gar nicht vorgenommen — wie ein guter alter
Bekannter über deren Angelegenheiten, mit feinem Empfinden
die nötigen Grenzen wahrend. — Wie überhaupt Telepathie und Hell-
sinnigkeit nicht scharf von einander zu trennen sind, vielmehr
oft ineinander übergehen und sich ablösen, besser gesagt beim Ilellsinnigen
eben immei die verschiedenen Möglichkeiten „unmittelbarer" Erkenntnis spielen,
wie es gerade der einzelne Fall verlangt oder nahelegt, derart, daß das Auffangen
sogenannter G e d a n k e n w e 11 e n nur eine Vorform
oder Voraussetzung des reinen Hellsehens bedeutet, so sind auch
unter den mitzuteilenden Fällen solche, bei denen die reine Telepathie
klar erwiesen ist oder die größere Wahrscheinlichkeit für sich
hat. Wesentlich ist es nur, ihre Grenzen zu erkennen und umso mehr d i e Fälle
festzuhalten, die nur durch eine höhere Stufe „unmittelbarer" Erkenntnis (auf
das Grobmaterielle bezogen) zu erklären sind. Und diese sind meist unschwer
herauszufinden. — Es liegt auf der Hand, daß hier nur solche
Aussagen wiedergegeben werden, die ohne weiteres oder
nachträglich noch währenddes Vortrags vor aller Oeffent-
lichkeit bestätigt wurden, und zwar meistens sehr überzeugend
, oft ungleich viel überzeugender als irgendein sogenanntes
„exaktes" Experiment es sein kann, — sofern man
allerdings „subjektive Täuschungen" oder „suggestive Beeinflussung" auch der
nüchternsten und skeptischsten Persönlichkeiten nicht zur
Regel machen will, sobald es sich um Ungewöhnliches oder Ungewohntes han-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0545