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Dieterich: Meine Erfahrungen mit Max Moecke

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noch nie gesehen. Sic waren in Ostasien und haben das Ding von dort
mitgebracht. Zu Hause haben Sie übrigens noch eine ganze Kiste voll davon.
Bei einer Seereise hat an Bord Ihres Schiffes eine Explosion stattgefunden,
bei der Ausfahrt von Ostasien. Es ist bei dieser Fahrt auch ein junger
Jaguar (gemeint ist der Panther, da der Jaguar in der alten Welt nicht vorkommt
, mic dem er aber große Aehnlichkeit hat) an Bord gewesen." Der Herr
habe selber eine Verletzung am rechten Knie. Und dann sei er einmal
über eine Grenze verfolgt worden; er sehe ihn ohne Schuhe durch heißen
Sand laufen in einer Gegend, in der viele Blumen seien, es könne nur Holland
gewesen sein. (Der Herr bestätigt völlig betroffen, worauf ihm M. dankend
und wieder lachend und kopfschüttelnd den Gegenstand zurückreicht.)
Bei der Landung des Schiffs, mit dem er gefahren sei, in Hamburg, sei auch
eine Spionin verhaftet worden, sagte M. noch, was den Herrn ganz besonders
wundert, da dieser Vorfall ganz ohne Aufsehen vor sich gegangen sei. —

Moecke befaßt sich ganz besonders gern mit Skeptikern
und holt sich, wie des öfteren, wieder einen solchen aus der ersten Reihe heraus.
Es ist ein Arzt, dem er u. a. sagt, er trage in der reichten Hintertasi<che
einen harten Gegenstand, der die Tasiche schon etwas aufgescheuert habe. Er
sitze deshalb auch nicht gerade gut, was wieder lachend zugegeben wird. Ein
anderer Herr trage einen noch nicht abgeschickten Brief in der Tasche.
Es ist aber eine Postkarte. Ein Anderer habe einen blauen Zettel inder
Brieftasche, der hervorgesucht und vorgezeigt wird. Ein Dritter sei ein
ausgesprochener Feind von Autos, was Nebensitzende lachend bestätigen.
U. s. w. Ganz hinten im Saal sei ein Mann, an der und der Säule steinend, über
dessen Haus z. Z. Verkaufsverhandlungen gepflogen werden. Der Herr weiß
nichts davon. Dagegen sagt ihm Moecke noch zum Zeichen seiner Sicherheit,
daß an dem Haus gerade eine Reparatur ausgeführt würde, was ohne
weiteres zugegeben wird. Ebenso, daß seine Frau zur Zeit krank sei,
und zwar an derselben Krankheit, an der sie im Frühjahr schon einmal gelitten
habe. — Einer Dame sagt Moacke, sie sei im 5, Lebensjahr einmal hoch
heruntergefallen, und zwar in einen spitzen Gegenstand. Die Dame
verneint. „Schade, daß Sie sich nicht entsinnen! Ich sehe es ganz genau, wie
Sie gefallen sind. Es war sehr schlimm. Sie müssen auch noch eine Narbe
haben im Gesicht — hier." (Er zeigt an sich die Stelle über dem linken Auge.)
Die Dame besinnt sich noch einmal und verneint wieder; sie hat auch Leine
Narbe im Gesicht. Moecke geht weiter. Es scheint sich hier zur Abwechslung
einmal um ein ausgesprochenes Fehlgesicht zu handeln. Ziemlich viel
später erfahre ich bei der Besprechung von Moeckes Leistungen von einer mir
nah bekannten Dame (Frau Dr. E. Lindnei, Rosenbergstr.), sie habe in diesem
Vortrag direkt hinter der betreffenden Dame gesessen, so daß sie
M. nicht sehen konnte, ohne sich zur Seite zu beugen und infolgedessen auch
ihm verdeckt war. Der von Moecke geschilderte Vorfall traf genau auf sie zu.
In ihrem 5. Lebensjahr ist der Unfall geschehen, der ihr eine tiefe Wunde eintrug
. Frau Dr. L. hat auch heute noch eins deutliche Narbe auf der Stirn,
genau an der von M. bezeichneten Stelle. Sie beschrieb mir den Vorgang deut-


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