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Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1930.)

aufgeblasen worden. Es folgten Berührungen. Eines der verblüffendsten Phänomene
war das Anschlagen der Kinderzither, die oben auf dem Leuchtpapierkorb
auf dem Tischchen vor der Vorhangöffnung lag. Die Rotlichtlampe war während
der ganzen Sitzung halb (d. h. auf 3o Watt) angedreht. Dann wurde der
Leuchtpapierkorb vom Tisch empor gehoben, während die Zither gleichzeitig
langsam zu Boden schwebte. Sie wurde so leicht auf den Boden gelegt
, daß niemand es hören konnte, obwohl sie aus Holz ist, aber man konnte
die Bewegungen beider Gegenstände sehen, weil sie selbstleuchtend sind und vom
Rotlicht beschienen waren, wenn man auch nicht sehen konnte, was sie bewegte.
Nachdem der Korb zu Boden gefallen war, fiel der Tisch um und es regnete
nun Klopftöne darauf. Dann schwebte der Papierkorb, der sich an dem vom
Medium am weitesten entfernten Zirkelende befand, langsam empor
und näherte sich der Vorhangöffnung, vor der er zu Boden fiel. Kurz danach
erklang die Leuchtglocke. Alle fühlten auch den kalten Hauch.

Keiner der Teilnehmer hatte je zuvor einer Sitzung beigewohnt und alle
machten viel Wesens aus Rudi. — Die Namen und Reihenfolge der Sitzungsteilnehmer
waren: Rudi (9), Price, erster Kontrolleur (8), Mr. Frank Lawton,
zweiter Kontrolleur (7), Miß Majorie Mars (6), tauscht nachher Platz mit
Mr. Lawton, Mr. Laurence Oiivier (5), Mr. Nicholas Hannen (4), Mr. O. B. Cla-
rence (3), Mr. Carl Harbord (2), Mr. Frank Harvey (1), Miß Raye in weißem
Kittel mit Leuchtarmbändern jenseits des versiegelten Moskitonetzes am Dik-
taphon.

In einem Presseinterview erklärte Miß Mars am 3i. Dezember 1929 1), die
Phänomene hätten einen derartigen „Eindruck auf sie gemacht, daß sie fast
Angst gehabt hätte". Mr. Frank Lawton, der junge Schauspieler, der als „Young
Woodley" berühmt geworden ist, schilderte der Presse gleichfalls in einem Interview
seine Eindrücke2). Man muß ihm dabei seinen jugendlichen Enthusiasmus
und die Ungewohntheit des Ganzen etwas zugute halten:

Mr. Lawton war zuvor noch nie bei einer spiritistischen oder mediumisti-
schen Sitzung gewesen, und als er eingeladen wurde, die okkulten Fähigkeiten
Rudi Schneiders kennenzulernen, dachte er, man würde ihm seine Vergangenheit
schildern und Zukunft prophezeien. „Ich bin noch nie in meinem Leben
so erschrocken, aber es war ungeheuer eindrucksvoll", stammelte Mr. Lawton.
t,Es ist so furchtbar schwer zu wissen, was man davon halten soll... Um
was für eine Kraft es sich eigentlich handelt, hat bis jetzt noch niemand entdeckt
und so hat man noch keine richtige Erklärung für solche Phänomene..

Mr. Lawton gab zu, daß diese Sitzung einen großen Eindruck auf ihn gemacht
hätte, aber er konnte die Phänomene nicht erklären.

„Ich weiß nicht, was ich denken soll", schloß er. „Was ich sagen will ist,
nun, es muß doch etwas dran sein, finden Sie nicht auch?"

!) Daily Mail vom 31. Dezember 1929.

2) „Young Woodley At a Seance; His Eerie Experiences With Rudi Schneider
/* („Der junge Woodley in einer Sitzung; seine unheimlichen Erlebnisse mit
Rudi Schneider"), „Star" vom 31. Dezember 1929.


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