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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0566
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Nach einer Ermahnung „aufzupassen", schob sich, wie mir schien, (ineblaß
schokoladenfarbige, röhrenförmige Masse, etwa von der Größe des grob umrisse-
nen Schenkels eines Mannes in der Nähe des Bodens oder auf demselben
aus der Vorhangöffnung hervor und warf den Tisch um. Dieses Pseudopcd
wurde von Mrs. Garret (meiner Nachbarin) und mir beobachtet. Der Tisch versperrte
den anderen Sitzungsteilnehmern die Aussicht. Wir beobachteten es etwa
drei Minuten lang und erörterten seine Farbe, während es noch sichtbar war.
Mrs. Garret meinte, es sei schwach selbstleuchtend, aber ich glaube, daß dies
nur der Reflex der Iiotlichtlampe auf der ziemlich glänzenden Oberfläche des
„Endorganes" war. Wenn der Leser sich vorstellt, wie das mißgestaltete Bein
eines Farbigen mit dem Schenkel voran aus der Vorhangöffnung herausgeschoben
wird, hat er das genaue Ebenbild des Vorganges. Ich konnte das End»
des Pseudopods, das den Tisch umstieß, nicht sehen, weil es sich außerhalb
des Lichtscheines der Lampe befand. Ebenso konnten wir auch das im Kabinett
befindliche Endorgan nicht sehen, obwohl die Strahlen der Leuchtmarkierung
des Papierkorbes (der mit echter Radiumbromidfarbe bestrichen und konstant
leuchtend ist) ganz merklich zur Beleuchtung des „Endorganes" beitrugen. Im
Protokoll wird die Masse als „Röhre" bezeichnet und sie schien in der Tat eine
röhrenartige Form zu haben, aber wir haben keinen Beweis dafür, daß es sich
wirklich um eine Röhre handelte. Ich bedaure sehr, daß sie nicht weiß war,
dann hätte sie sich nocli besser abgehoben.

Eine weitere Neuheit war das Schweben von Lord Charles Hopes künstlicher
, gelber Rose (welche die kleine weiße „Hand" m der 13. Sitzung aufzunehmen
versuchte) im Papierkorb. Am gleichen Tage hatte ich etwa zwanzig
Tupfen Radiumbromidleuchtfarbe auf den Blättern, der Blüte und dem Stiel
angebracht, und während das schokoladenfarbige Endorgan den Tisch hin und
her stieß, stieg die leuchtende Blume in die Höhe und schwebte ein paar Sekunden
lang in dem Innern dos umgedrehten Papierkorbes auf dem Tisch. Während
wir sie betrachteten, sagte ich zu Mrs. Garret, es erinnere an einen Vogel in
einem Käfig. Was brachte die Rose zum Emporschweben? Ist es möglich, daß
ein langer, dünner Ausläufer oder ein Saugorgan sich von der unten befindlichen
Masse abzweigte, sich einen Weg durch die Öffnungen im Geflecht des
Wvudenkorbes bahnte und dann die Blume emporhob? Das wäre eine annehmbare
Hypothese.

Dio nächste Manifestation war glänzend. Abermals kam ein weißer,
vollständiger als das schokoladenfarbige „Bein" ausgebildeter Irin etwa in
der Höhe des Tischchens (16 Zoll ca. lio cm hoch) aus der Vorhangöffnung
hervor, packte den Korb, stieß damit fünfmal gegen Miß Baggallays Bein,
warf ihn zu Boden und zog sich ins Kabinett zurück. Olga fragte dann Lorl
Charles, wie oft er wünsche, daß sie auf den Tisch klopfen solle. Er sagtto
fünfmal, und der Tisch wurde hierauf fünfmal sehr bedächtig auf den Boden
aufgestoßen (dies ist die beste Bezeichnung dafür).

Es war für mich ein völlig neues Experiment, daß Olga bat, ein Sitzungsteilnehmer
mochte sich eine Zahl denken, die sie dann durch die gleiche
Menge Klopflaute angeben wolle. Miß Kaye wurde hierzu ausersehen, weil sie


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