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Price: Berichte über Laboratoriumsversuche mit Rudi Schneider. 527

Hauptphänomene \ ersicherte sich Mrs. Baggallay (die mitkontrollierte, da Lord
Charles Hope verreist war) wiederholt der Lage aller unserer acht Gliedmaßen
und teilte dem Zirkel mit, daß die Kontrolle vollkommen sei. Prof. von Ilofsten
spricht Deutsch und sprach mit Olga über die Phänomene. Olga hatte es
darauf abgesehen, a) daß der Professor gute Phänomene sehen sollte;
b) daß er es zugeben sollte (was er natürlich tat); c) daß die Kontrolle, während
sich die Phänomene ereigneten, von Mrs. Baggallay und mir für richtig
erklärt würde. In dem Zeitraum, in dem sich die Phänomene zutrugen, sprach
Olga unaufhörlich. Es war sehr eindrucksvoll. Zum erstenmal waren Leuchtschnüre
um Rudis Knöchel befestigt worden.

Die Manifestationen mit der Zither waren an diesem Nachmittag sehr stark
und das Anschlagen der Saiten klang, als ob es mit einem metallenen Plektron
(Schlagring) geschähe, d. h. es klang nicht, als ob irgend etwas wie ein»
menschlicher Finger für die Töne verantwortlich gewesen wäre. Das erste
Phänomen war das Anschlagen der Zither, aber wir sprachen so viel, daß wir
es nicht hörten. Olga zankte uns wegen unserer Unaufmerksamkeit und sagte,
wir sollten nicht so viel Lärm machen! Wie verschieden von der alten Olga,
die mit dem lautesten Stimmengewirr nicht zufrieden war! Olga verlangte
übrigens wieder das übliche Gesangsolo von jedem Sitzungsteilnehmer, es wurde
ihr, in vier Sprachen willfahrt, da Prof. von Ilofsten ein Stück der schwe*-
dischen Nationalhymne sang. Wenn das ,,Singen'* Olga nur halb so viel Spaß
machte, wie den Sitzungsteilnehmern, ist es kein Wunder, daß sie diese neue
Unterhaltung in jeder SiUung verlangte!

Ein weiterer merkwürdiger Umstand bei dieser Sitzung war, daß Olga
wußte, daß Prof. von Ilofsten seine Füße bewegte und ihn bat, ruhig zu
sein. Rudi saß vier Plätze »*on dem Professor entfernt und konnte auf normalem
Wege nichts davon wissen, was in der Mitte des Zirkels vor sich ging,
weil es nicht hell genug war. Die Bewegung war nicht stark genug, um dia
Signallampen auszulöschen. Woher wußte es Olga?

Wieder wurde Frau Baggallay gebeten, mit Frl. Baggallay Platz zu wechseln
. Hatte Olga uns wieder in Verdacht, Frau Baggallay heimlich ins Kabinett
setzen zu wollen und wollte sie uns zuvorkommen? Es sieht fast so aus!

Die Kabinettemperatur stieg in einer Reihe von scharfen Kurven, als ob
mehrmals plötzlich warme Luft ins Kabinett gedrungen sei. Man kann dies
vielleicht dadurch erklären, daß die Kabinettemperatur konstant war, jedoch
beim Aufblähen dor Vorhänge wärmere Luft aus dem Sitzungszimmer eindrang,
so daß die Temperatur natürlich stieg. — Ich durchsuchte Rudi unmittelbar
vor der Sitzung.

Die Reihenfolge der Sitzungsteilnehmer war (anfänglich): Rudi (9); Harry
Price, kontrolliert (8); Frl. Virginia Baggallay, Hilfskontrolleur (7); Mr. J. R.
\ekerley, Vsst. Director of Talks, Brit. Broadcasting Corporation (beigeordneter
Sondedirektor der Britischen Rundfunkgesellschaft) (6); Prof. Nils von Ilofsten
(5); Frau Herbert Baggalla\ ('i): Kommandant G. W. Hilbard. bedient
die elektrische Einrichtung (3): Miß Kaye, in weißem Kittel mit Leuchlarm-


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