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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0577
Price: Berichte über Laboratoriumsversuche mit Rudi Schneider. 531

Tischchen und der Kabinettöffnung gefunden. Die leuchtende Hose (die
auf das Taschentuch gelegt worden war) fiel natürlich mit hinunter.

Das nächste Taschentuchphänomen sah ich. Der Professor hielt es auf
Wunsch hin, er hatte ein sanftes Um-die-Wette-ziehen mit der Kraft, die
es hiel l — dann wurde es ihm aus der Hand gerissen. Man fand es am Schluß
der Sitzung mit einem festen Knoten, dies ist das dritte Mal, daß dieses
Phänomen im Laboralory beobachtet wurde. Dann bat Olga den Professor
und mich, sie mit einem Duett zu „erfreuen'*, wir sangen deshalb einen Vers
des „Sitzungsliedes" „O Katharina", dann endete das „Konzert" (in recht passender
Weise, wie uns schien) mit „Auld lang Syne". Olga verstand diese*
Geste zu würdigen und bedankte sich sehr. Damit endete diese äußerst interessante
Versuchsreihe, die vom National Laboratory of Psychical Researqh angestellt
wurde.

Während aller Ilauptphänomene versicherte Mrs. Baggallay dem Zirkel,
daß sich die acht Gliedmaßen in der gewünschten Stellung befänden.

Wie wir erwartet hatten, registrierte der Kabinetthermograph ein Sinken
der Temperatur. Die Kurve zeigt ein paar merkwürdige Variationen und
gegen Ende der Sitzung, als wir die glänzendsten Phänomene erzielten, fiel die
Temperatur um i° Fahrt. Dann stieg sie plötzlich. Wir legen nicht zu viel
Gewicht auf die Temperatur Veränderungen, weil wir uns darüber klar sind, daß
es sehr exakter Bedingungen bedarf (wie in einer richtigen Wärmekammier),
um diesbezüglich zu endgültigen Resultaten zu gelangen. Aber diese Kurven
sind insofern interessant, als wir außerstande sind, eine Temperatursenkung
zu erzielen, wenn wir das Instrument ins Kabinett stellen, die Tür
schließen und es zwei bis drei Stunden sich selbst überlassen.

Professor Pollard hat sich für die thermischen Veränderungen interessiert,
die wir beobachteten, und die Energie berechnet, die verbraucht wird, wenn
die Temperatur — wie in der letzten Sitzung — um i° F im Kabinett sinkt.
Das Kabinett enthält 8 Pfund (3,6 kg) Luft, um ihre Temperatur um i° F
zu senken, muß eine Energie von io5a Fuß-Pfund (i45,386mkg) freigemacht
werden. Wenn man annimmt, daß Rudi wirklich die Wärme im Kabinett auf
Grund irgendeines uns unbekannten Naturgesetzes in Energie verwandelt, steht
„Olga" alle Kraft, deren sie bedarf, zur Verfügung und noch etwas mehr
darüber hinaus!

Die Namen und Reihenfolge der Sitzungsteilnehmer waren: Rudi (9); Harry
Price, kontrolliert (8); Mrs. H. L. Baggallay, Hilfskontrolleur (7); Mr. Lacey
Baggallay (6); Frau Prof. .A. F. C. Pollard (5); Mrs. Eileen Garret (3); Miß
Virginia Baggallay (2); Mr. Andre David, bedient die elektrische Einrichtung
(1); Miß Lucie Kaye, in weißem Kittel mit Leuchtarmbändern, auf der
anderen Seite des versiegelten Moskitonetzes am Diktaphon.

Rudi verließ England heute abend (am 21. Januar 1930), um wieder nach
Hause zurückzukehren, nachdem sein Besuch bei den Gelehrten, der Presse
und in der Oeffentlichkeit gleichermaßen einen tiefen Eindruck hinterlasse»
hatte. —


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