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Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1930.)

stark sein wie die Drähte, mit deren Hilfe Primadonnen als Rheintöchter umherschweben
.)

Es lag mir jedoch viel daran, nachzuweisen, daß Miß Kaye nichts mit dem
Resultaten, die wir erzielten, zu tun hat. Deshalb bat ich sie bei einer Sitzung,
an der Sie nicht teilnahmen, im Zirkel Platz zu nehmen und auch unter diesen
Bedingungen wurden zufriedenstellende Phänomene hervorgebracht. Keiner der
übrigem Sitzungsteilnehmer stand irgendwie in Beziehung zu der Leitung des
Laboratory und alle waren mir persönlich gut bekannt.

Man hat die elektrische Kontrolle kritisiert und behauptet, sie sei wertlos
als Betrugssicherung und unzweckmäßig, weil sie die Untersucher am Forschen
hindere. Zweifellos könnte diese Kontrollmethode so ausgebaut werden, daß es
dem; Medium wie auch den Sitzungsteilnehmern unmöglich wäre, sich ohne
äußere Hilfe daraus zu befreien, aber dadurch würde sie sicher schwerfällig und
hinderlich werden. Was den zweiten Einwand betrifft, so muß man sich daran
erinnern, daß die elektrische Kontrolle eine Verstärkung und Ergänzung der
Handkontrolle darstellt und lediglich ein korrektes Verhalten der Sitzungsteilnehmer
gewährleistet, ein Umstand, der einen nicht geringen psychologischen
Einfluß auf die Hervorbriingung guter Phänomene durch das Medium
haben mag.

Meiner Meinung nach ist der einzige stichhaltige Einwand gegen dieses Kontrollsystem
, daß es die Aufmerksamkeit der Beobachter von dem, was vor sich
gebt, ablenken könnte, indem sie ihre Augen ausschließlich auf die Registrier-
larnpen richten. Diese Schwierigkeit ist jedoch in vielen Fällen dadurch überwunden
worden, daß ein Sitzungsteilnehmer die Lampen betrachtete, während
der andere die Phänomene beobachtete. (Schluß folgt.)

Richard Salzers parapsychische Fähigkeiten.

Von Prof. Dr. J. M. Verweyen, Bonn.

Nicht alle, die sich Hellseher nennen, haben einen Anspruch auf diesen
klangvollen Namen. Viele unter ihnen würden besser „Dunkelseher" genannt.
Ob die eine oder die andere Bezeichnung zutrifft, dies zu unterscheiden, ist
eine im Einzelfalle schwierige Aufgabe kritischer Prüfung. Sicherlich ist schon
<|as bloße sogenannte Gedankenlesen, die Aufnahme von Inhalten des fremden
Bewußtseins ohne Zuhilfenahme der normalen Sinnesbrücken, in weiterer Wortbedeutung
ein Hellsehen (Kryptoskopie), dessen anderer Sinn allerdings die
ohne die normale Vermittlung von Sinneseindrücken zustande kommende Erfassung
des räumlich oder zeitlich Fernen bedeutet. Wie sehr sich ein Wandel
in der allgemeinen Stellung zu diesem Gebiet vollzogen hat, erkennt man bereits
an der gar nicht seltenen Redewendung, die Leistung beruhe „nur" auf Telepathie
. Als ob diese Telepathie nicht auch schon ein para-psychologischer Vorgang
wäre, der bei den hartnackigsten Anti-Okkultisten mein einmal Anerkennung
zu finden pflegt.

Wenn man Gelegenheit hat, viele Länder zu bereisen und gewillt ist, alle


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