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Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1930.)

wesend waren: das Medium Fr. S. aus H., Herr und Frau F., deren Sohn A. F.
aus Berlin, Herr und Frau D. aus Berlin-Hoppegarten und ich. Bei dem
Medium stellt sich ein Trancezustand ein. Nach Auswirkung des Zustandes (es
handelt sich in diesem Falle um ein Sprachmedium) klopft sich das M. auf
die Knie, wendet sich zu Herrn und Frau F. und sagt: „Kennt Ihr mich denn
nicht?" Frage des Herrn F.: „Wer bist du denn?" Antwort: „Ich bin doch
Gustav M. Wir waren doch vor 20 Jahren zusammen im Gesangverein in IL"
Herr F.: „Ich freue mich, daß du zu mir kommst." Auf mein Anraten hin,
genaue Beweise zu fordern, stellte Herr F. folgende Frage: „Erzähle mir irgend
etwas, was wir gemeinsam erlebt haben." Antwort: „Weißt du noch, als ich
Vorsitzender des Gesangvereins war? Es war Wahl und du sagtest: Wir vertagen
die Wahl auf ein Jahr. Und dieser Vorschlag wurde angenommen."
Herr F. nach kurzer Pause: „Ja, ich entsinne mich."

Wie wir sehen, handelt es sich hier keineswegs um Telepathie. Das Medium
kannte das betr. Wesen überhaupt nicht, während Herr F. sich erst dieses Ereignisses
entsinnen mußte.

Aehnliches ereignete sich in der Sitzung vom i^.Mai. Auf meine Frage
betr. dieses Gustav M. erzählte mir Herr F. folgendes: Ich habe Herrn M. vor
ungefähr i5 Jahren das letztemal gesehen. Im Jahre 1926 begegnete ich einem
ehemaligen Sangesbruder und frug u. a. auch nach M. Da wurde mir die Mitteilung
, daß er schwerkrank in der Klinik in H. liege und jeden Augenblick mit
seinem Ableben gerechnet werden müse. Herr F. war also der bestimmten Meinung
, daß M. gestorben sei und wunderte sich keineswegs, daß er sich durch ein
Medium kundgab. Im Gegenteil, er war sehr erfreut darüber. Auch die Gebärden
und Bewegungen überzeugten Herrn F., da sich sein Freund bei Lebzeiten
tatsächlich so benommen hatte. Ferner war noch überzeugend der sächsische
Dialekt, in welchem er sich durch das Medium äußerte. Frau S. spricht
diesen Dialekt nicht. Als wir sie nach einigen Kuriositäten frügen, sagte sie:
„Was bedeutet das?" Es ist dies wiederum ein Zeichen» daß diese Aussprache
dem Medium nicht geläufig war, was ich auch jederzeit gern bestätigen kann.

Sitzung am 3o. März iq3o. Anwesend waren: das Medium Fr. S., Herr und
Frau F. und deren Sohn A. F., Herr und Frau B., meine Sekretärin Frl. K.
und deren Schwester und ich. Es meldete sich u. a. wieder der Freund des
Herrn F. Gustav M. abends 20.35 Uhr. Er begrüßte Herrn F. folgendermaßen:
„Gufen Abend Gotthold." Da mir der Vorname des Herrn F. bekannt war,
frug ich: „Gotthold?" Er sagte: „Ja." Mir wurde die Mitteilung, daß er
schon bei Lebzeilen so gesagl habe, da er den Namen immer mit Gotthardt (dem
Vornamen des Herrn F.) verwechselt habe. Herr F.: „Warum warst du solange
nicht da und warum kommst du so spät, da wir doch den ganzen Nachmittag
schon zusammen waren?" Antwort: „Ich konnte nicht eher kommen, da ich
doch erst um 8 Uhr schlafen gehe, und dann mußte ich warten, bis die Tür
aufgemacht wurde, daß ich herein konnte." Er wurde belehrt, daß er kraft
seines Wollens auch durch Wände und geschlossene Türen hindurchgehen kann.
Ferner brauche er, da er doch schon einige Jahre verstorben sei, nicht mehr
schlafen zu gehen, denn den Schlaf bedarf nur die Materie bzw. der Körper.


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