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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0646
596 Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft. (Oktober 1930.)

wenn er uns lange genug zur Verfügung stünde. Dr. Eugene Osty hat ja auch
talsächlich in Paris in seinem Institut eine Kammer, die mit infra-roten Strahlen
durchflutet werden kann, so daß Momentaufnahmen im Dunkeln gemacht
werden können. Ich hoffe, daß Rudi im Jahre io3o das Institut Metapsychique
besuchen wird.

Man fragt uns manchmal, warum nicht weißes Licht bei unseren Versuchen
angewendet wird statt des roten. Meine Antwort lautet: „Warum entwickeln
wir photographische Platten nicht bei Sonnenschein?" Weil wir es
nicht können! Aber Rudis Phänomene wurden in gutem Rotlicht hervorgebracht
und Willy Schneiders Manifestationen in sehr hellem Rotlicht. In
der Sitzung, an welcher Mr. Will Goldston teilnahm, brannten die sechs
Signallampen so hell, daß sie zusammen mit der Lampe in der Mitte es ermöglichten
, daß alle Sitzungsteilnehmer schwach aber deutlich sichtbar waren.
Einige physikalische Medien (z. B. Frau Silbert und Anna Rasoiussen) bringen
Phänomene im Licht der Sonne oder einer Bogenlampe hervor. Es ist lediglich
eine Frage der Erziehung und ich halte die Abneigung gegen Weißlicht für rein
psychologischer Natur. Ebenso verhält es sich mit dem unaufhörlichen
Sprechen. Ich bin davon überzeugt, daß beides eine Folge schlechter Erziehung
zu Beginn der Medialität ist.

Unsere Versuche mit Rudi schlössen etwas früher, als wir beabsichtigt
hatten, weil Olga uns (in einer Sprechsitzung am 17. Dezember) mitteilte daß
es zwecklos sein würde, nach dem ■27. Janaar noch Sitzungen abzuhalten. Sie
sagte, nach diesem Zeitpunkt „könnte sie nicht kommen". Ich behaupte nicht,
daß ich irgendeinen Smn oder Grund in dieser plötzlichen Beendigung unserer
Untersuchungen finden könnte, aber die Erfahrung hat gelehrt, daß* es unzweckmäßig
sein würde, unsere Versuche fortzusetzen, wenn uns ausdrücklich
gesagt wird, daß die Zeil dr.für ungünstig sein würde. Man hätte „Olga" vielleicht
überreden können, auch noch den Februar und März hindurch fortzufahren
, nun traf es sich aber, daß Lord Charles Hope ab Mitte Januar sich in
Südfrankreich au 1 hielt und der Verfasser fühlte auch ein Bedürfnis, sich auszuruhen
, nachdem er so oft bis spat in die Nacht aufblieb und noch nach
Mitternacht mit der Abfassung dieses Berichtes beschäftigt war. Und auch das
Medium bedurfte sicher einer Erholung von den geistigen Anstrengungen der
letzten drei Monate. So stimmte Olgas Erklärung zufällig mit unseren eigenen
Wünschen in diesem Punkt überein.

Ich glaube, es würde kaum einen Zweck haben, daß wir wieder mit Rudi
experimentieren, wenn es uns nicht gelingt, eine Gruppe von Gelehrten
(Ph)sikern, Biologen usw.) zu \ereinigen, die regelmäßig Sitzungen mit
dem Medium abhalten und verschiedene Versuche betr. Atmung, Blutdruck,
Temperatur, Pulsrate, Trancezustand, „Olga-Personifikation" usw. anstellen
Das ist der nächste Schritt, nachdem wir jetzt endgültig die
Echtheit der Phänomene erwiesen haber. Es wäre auch notwendig
, die verschiedenen Phasen — oder Stadien — im Entstehen der Pseu-
dopode oder „Glieder", die wir beobachteten, zu photographieren. Dies könnte
geschehen mit Hilfe der infra-roten Strahlen oder einer anderen« ,,unskht-


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