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Price: Berichte über Laboratoriumsversuche mit Rudi Schneider. 597
baren Lichtquelle" vor einer Wellenlänge, die dem Auge nicht wahrnehmbar
ist, aber doch die empfindlich gemachte Emulsion einer schnell exponierbaren
photographischen Platte angreift. Es müßte auch eine Wärmekammer konstruiert
werden, um die Temperaturschwankungen des Kabinettes im Sitzungszimmer
genau feststellen zu können. All dies kostet Geld, viel Kraft, Zeit und
Arbeit und bedarf des anhaltenden Interesses einer Anzahl von Gelehrten, die
auch sonst sich dazu eignen, die Versuche durchzuführen. Was die vorliegende
Versuchsreihe betrifft, so ließen wir e* uns angelegen sein, so viele Gelehrte*
wie möglich für die medialen Phänomene zu interessieren und das ist um
auch gelungen.
Der Leser mag vernünftigerweise fragen, ob wir im Verlaufe unserer
Untersuchungen „irgend etwas entdeckt'* haben. Nun, wir haben entdeckt, daß
die Phänomene wirklich bestehen und auf Wunsch hervorgebracht
werden können, das ist gewiß ein Ergebnis von grundlegender Bedeutung. Was
aber die Verursachung der Manifestationen betrifft, so kann sie nur nach
sehr vielen weiteren Versuchen mit dem Medium festgestellt werden. Aber
es ist uns gelungen, unser Teil zu dem allgemeinen Fond von Wissen über
dieses Gebiet beizutragen und nur durch Häufung von Daten, die unter
Bedingungen erlangt wurden, die jeder stichhaltigen Kritik
standhalten, wird es uns je gelingen, die den» parapsychischen Phänomenen
zugrundeliegende Wahrheit zu erforschen. Die Frage, ob diese Manifestationen
das Fortleben nach dem Tode beweisen, ooW ob sie nur die äußere,
sichtbare Erscheinung irgendeines Naturgesetzes sind, kann nur in Laboratorien
und nur auf wissenschaftlichem Wege entschieden werden. Die Psychologen
und Philosophen mögen Theorien aufstellen, die Theologen mögen Dogmen
vorbringen, aber es sind die Experimentatoren in den Laboratorien, die eines
Tages die ungeheuer wichtige Frage entscheiden werden, die jeden von uns so
nahe angeht: was geschieht nach dem Tode?
Zum Schluß möchte ich noch bemerken, daß dieser Bericht zusammen mit
den Protokollen der Aprilsitzungen gelesen werden müßte — heida ergänzen
sich. Unsere Untersuchungen Rudis werden vielleicht klassisch werden und
die wächsernen Walzen des Diktaphons — die wir aufheben werden
vielleicht dereinst ein Museum zieren, das den Ursprüngen einer Wissenschalt
gewidmet ist, die dazu bestimmt ist, die Menschheit zu revolutionieren — vielleicht
zu erlösen (regenerate).
Anhang A.
Meteorologische Daten der Sitzungsreihe vom 14. Nov. 1929 bis 20. Jan. 1930.
Datum
1 BarometerAu
ßentherm o meter
Art der
der
stand
Hygrometer
Maximum
Minimum
Wetter
Sitzung
Sitzung
l um 18 Uhr
Trocken
Feucht
Fahrenheit
Fahrenheit
Gut
14. Nov.
29,57 St.
35
34 1
42°
32«
Kalt
Gut
18. Nov.
30,06 F.
36
35
36°
31°
Kalt
Negativ
21. Nov.
' 29,84 St.
35
34
54°
44°
Mild
Gut
25. Nov.
29.41 St.
54
48
57°
49°
Reg. 0,635 cm
Mittel
; 28. Nov.
! 29,29 St.
55
53
i 55°
470
Reg. 2,413 cm
Sehr gut
| 2. Dez.
1 29,33 St.
51
50
| 54°
42°
Reg. 0,4318 cm
Gut
1 5. Dez
29,2 St.
54
52
• 48°
39°
Kälter
39
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