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Rötung den Abdruck einer Hand mit geöffneten Fingern wahr1). Ja, selbst
während des Spuks im Hause Wesleys, des Gründers der Methodistenkirche,
bezeugte der berühmte Mann persönlich, er sei dreimal von einer unsichtbaren
Kraft gestoßen, herumgestoßen worden (pushed about) 2), und ähnliche Fälle
ließen sich mehr anführen. In einem Falle, den Richet in seinem bekannten
Traite de Metapsychique nach Delanne anführt, sieht Frl. A. in ihrem Zimmer
ihre vor 6 Monaten verstorbene Kusine, Frau X. Nach i4 Tagen erscheint diese
wiederum, schreitet auf Frl. A.s Bett zu und wirft die Decke zu Boden. Bald
darauf sieht Herr X. eine Gestalt, die er aber nicht erkennt, und hört fürchterlichen
Lärm, der auch seinen Sohn aufweckt. Die Schwester der Frau X.
sieht dasselbe Phantom, das ihr, wie dem Frl. L, die Bettdecke fortziehen
will. In Zwischenräumen von mehreren Tagen erschien das Phantom dreimal.
Die Türen öffneten sich und man hörte Schritte auf dei Treppe3). In einem
ausführlichen Tagebuch über ein Spukhaus findet sich u. a. folgende Eintragung
vom i5. Dezember 1888: Der Schreiber war eben zu Bett gegangen,
während seine Frau noch im Salon zurückblieb, um am wärmenden Kaminfeuer
ihre Abendandacht zu verrichten, als er plötzlich auf einer daselbst an der
Wand hängenden Gitarre drei Saiten anreißen hörte: pung pang ping, pung
pang ping. „In diesem Augenblick", schreibt er, „rief meine Frau mit lauter,
entsetzter Stimme aus: Hast du das gehört?, wobei, noch „während sie sprach,
ein drittes pung pang ping deutlich durch die Zimmer erklang. Ich sprang;
sofort aus dem Bett, eilte zu ihr hin und fand sie, beim Armsessel auf dem
Kaminteppich kniend, verdutzt nach der Gitarre an der Wand starrend. Sie
sagte mir. daß sie ein- oder zweimal während ihres Gebets mit Schrecken ein
Geräusch gehört "hatte, als wenn jemand mit der Hand über die Tapete beim,
Kamin und in der Nische führe, wo das Klavier stand." Während des zweiten
und dritten Saitentönens hatte sie die Gitarre angesehen, aber nichts in ihrer
Nähe wahrgenommen4). Die Beispiele ließen sich endlos häufen. Ich beschließe
aber diese Gruppe komplizierter objektiver Spukleistungen mit einigen Notizen
aus dem Tagebuch des Herrn F. v. X., Besitzers eines Schlosses in Calvados*
Wir finden darin die Vorgänge jedes Tages sofort notiert. So heißt es z. B.
unter dem Datum. „Sonntag, den 3r. Oktober 1875": „Sehr bewegte Nacht
Es hat den Anschein, als stiege jemand die Treppe vom Parterre hinauf, aber
schneller als ein Mensch es vermöchte, der dabei besonders stark auftritt. Auf
dem Absatz angekommen, fünf starke Schläge, so heftig, daß die an den Wänden
aufgehängten Gegenstände gegen diese zu schlagen beginnen, ja, daß das
Haus davon erbebt." (Nichts zu entdecken.) An den nächsten Tagen dasselbe
deutlich hörbare Herauf- oder Herunterspringen auf der Treppe wie von Beinstümpfen
ohne Füße, die gleichen „entsetzlichen Donnerschläge", wie „von
der Axt geschmettert", ein Aufklinken von Türen, Herumtapsen in den Zimmern
, dazwischen Schreie wie die gezogenen Töne eines Signalhorns, Schreie
wie von „Verdammten oder Dämonen", die von außen zu kommen, zuweilen
0 Proc. S. P. R. X 204. 2) Das XVII 317.
s) Ch. Richet, Grundriß der Parapsychologie und Parapsychophysik 440 f.
4) Proc. S. P. R. VI 312.
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