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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0693
Kröner: Hellwig ante portas! 643

daß Führung durch einen -Niehtarzl und iNichtsachvcrständigen für das Medium
und für die Sache gefährlich sei. Woher sie wohl die betreffende Sachkenntnis
besitze? Er müsse darüber Aufklärung fordern. Fräulein Baader ließ sich
durch diesen inquisitorischen Ton einschlich lern und erklärte sich zu einer
Rücksprache bereit, zu welcher sich Herr Hellwig in Begleitung seiner Frau als
Protokollantin ansagte. Daß dieses Manöver nur dazu dienen sollte, aus einer
ehemaligen Vngeslellten Material gegen ihren früheren Brotgeber herauszuholen
, isl hoffentlich auch dem naivsten meiner Leser klar.

Fräulein Baader erlitt infolge der \ufregung über die bevorstehende Vernehmung
" ihrer Person einen schweren Zusammenbruch, so daß die behandelnden
Aerzte einschreiten und Herrn Hellwig bedeuten mußten, daß sein Vorhaben
doch wohl nicht am Platze sei. So fiel auch dieses ruhmreiche Unternehmen
gegen meine Person ins Wasser.

Vll.

Dies ist wie gesagt nur eine kleine Blütenlese aus dem Register der unsleib-
lichen Verdienste eines wackeren Kämpen für die Wahrheil, die Wissenschaftlichkeil
, die Logik und die Objektivität. Dies ist der Mann, dem es. endlich
gelungen isl, ein Medium in seinen Bau zu locken, und an dem sich nun durch
einen okkulten Schock das Pauluswunder zu vollziehen im Begriffe ist, den es
jetzt (halb zog es ihn, halb sank er hin) in die Arme einer hochbeglückten
Paraps)chologie weifen soll. Anne Frau Lotte Plant, arme Lorelei aus Oldenburg
, wie bald wird es ein grausames Erwachen geben! Qui mange du pape y
meurt! Auf alle Fälle wünschen wir guten Appetit. Selbst mit dem schärfsten
Monokel sehen wir hier keine mystische Verwandlung, sondern bloß ein neues
Manöverchen.

Im großen und »an/cn: Herr Moll, der da, wo er die Parapsvehologen
herabsetzend behandeln wollte, und er wollte meist, ganz offen und von ganzer
Seele dies tat. war ein Hocher de« Bronee, an dessen Sturheit jede Tatsache
und jedes Argument zerplatzte. Herr Hellwig isl nur ein Fels von Wissenschaft
lieber Papiermache. Aber jedenfalls wir dem auehl sei — dieser Stoff,
aus dem ihn die Nalur schuf, isl nicht das Holz, aus dem man Parapsvehologen
schnitzt. Lassen wir ihn lieber weiter vor der Schwelle bleiben und die Figur
spielen, die ihm gemäß ist. Hier «steht er, er kann auch anders. Gott helle
ihm, Amen!

Nachtrag der Schriftleitung.

Wir begrüßen es, daß endlich einmal von so berufener Seile wie Dr. Kröner
mit scliarfgeschlif fener Feder das Charakterbild eines Mannes zu zeichnen unternommen
wird, der ohne wissenschaftliche Qualitäten immer mein» sich nicht
nur als Nutznießer der Parapsvchologie aufspielt, «ondern so^ar ein lliehler.nnt
sich anmaßt über unsere Zeitschrift und deren Herausgeber, wie es in gleich
arroganter Weise wohl noch nicht vorgekommen ist. Cn«ere Le*er sind darüber
unterrichtet. Inzwischen war es uns möglich, das Hundschreiben Hellvvigs an
unsere Professoren einzusehen, und wir gestehen, daß der von anderer Seile auf


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