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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0737
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Ich möchte hier keinesfalls mißverstanden werden. Wer meine Veröffentlichungen
kennt, weiß, wie hoch ich nicht nur die Psychanal)se an sich, wenn
auch in ihren Grenzen, bewerte, sondern auch ihre Anwendung innerhalb
der Parapsychologie — wiederum in berechtigten Grenzen. Ich glaube auch,
daß psvchanalylische Gesichtspunkte bei der Erforschung der Spukvorgänge
s'and ig im Auge behalten werden müssen, und werde gleich noch darauf zurückkommen
. Wogegen ich mich wende, ist bloß das voreilige Dogmati-
sicren, das uns in die Gefahr vorzeitigen Erstarrens unseres Denkens gegenüber
der Theorie dieser vielgestaltigen Vorgänge versetzt. Und in diesem Sinne,
d. h. um Ihnen die Vielgestaltigen und Dunkelheit dei Lösungsmöglichkeiten
fühlbar zu machen, mochte ich einige Details anführen, die vor einer allzu
billigen Festlegung auf animistische Gedankengange gegenüber dem Poltergeist
mindestens warnen.

Ein Umstand an den Poltergeislvorgangen, der zwar nicht völlig übersehen
, aber in. E. bei weitem nicht genügend beachtet und aufgewertet wird,
ist der sozusagen manuelle Charakter sehr vieler dieser Leistungen.
Was manche Forscher, wie ja auch Schrenck-Notzing, über den entladungs-
haften Charakter derselben, über eine ..ungeregelte Interiorisation vitaler
Kräfte" sagen, deckt eben doch nur einen geringen Bruchteil. Der größte Teil
derselben ist von einer \W, daß wir uns zunächst wenigstens, sein Zustandekommen
nur bei Mitwirkung artikulierter Gliedmaßen, von II ä n
den oder ähnlichen GebiMen denken können. Selbst aus den wenigen hier bisher
erwähnten Fällen läßt sich eine :<4ir umfangreiche Liste so gearteter Leistungen
zusammenstellen, die überdies in manchen Fällen die Durchdringun *•
von Materie durch Materie voraussetzen. Ich erwähne beispielshalber nur di<>
folgenden: Das versuchte Ausziehen der Schuhe des Mediums; das \npacken
seiner Füße, wie es geradezu heißt: durch ,.unsichtbare Hände": das Fortziehen
von Kissen und Bettdocken, bis zum Zerreißen derselben, wenn sie festgehalten
werden; das deutlich gesehene Losen von Wäscheklammern von der Leine; das
Herausziehen von Schlüsseln aus Schlossern; das Lösen von Schrauben aus ihtem
Gewinde; das Abziehen eines Bings vom Finger; das Aufspießen eines Knäuels
auf eine Zitronenpresse: das deutln h gesehene Zerschneiden von Papier ode
Stoff mit einer Schere: das Vufkleben einer Briefmarke auf eine Hand; die
schwebende Bewegung eines Leuchtete in aufrerhter Haltung: das Fesseln dc^
Mediums mit Stricken; das Zusammenbinden der Füße von Schafen: das Aufbinden
von Viehketten (in Groß-Erlach): das Zusammendrehen solcher Ketten
bis zur Erdrosselung des Viehs u. a. in.1) Von diesen Vorgängen sind mindestens
einige so gut beobachtet und gesichert, daß der in der Spukliteratur
Belesene sie ohne weiteres als authentisch in seine Rechnung einstellen wird.
Der Anschein ist aber dann doch der, daß ein quasi-menschlich gestaltete ,
wennsrhon unsichtbares We^en diese Leistungen vollbringe, und mit den einfachen
hebelarligen Pseudopodien, den mehr oder minder gestaltlosen ektoplas-
matischen Protuberanzen und ahnlichen beobachteten oder erschlossenen Hills-

0 Das. 242, 265, 269—71, 280-82, ?(R 335 39, >il, 346, 353-57.


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