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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0768
710 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1930.)

Gegensatz zu der Genannten alle Hilfs- und Zwischenfragen und geht mit einer
bewundernswerten Sicherheit, wie von einer unheimlichen Marschroute gelenkt,
auf sein fast immer richtiges Ziel los. Da mir bekanntgeworden war, daß Herr
Reimann auch über gute Fähigkeiten auf dem Gebiete reiner Psycho«
m e t r i e — von Professor Oskar Fischer in Prag mit „pragmalischer Metästhe-
sie*' bezeichnet — verfügen sollte, begann ich wie folgt:

Erster Versuch.

Ein Stück von einem roten Dachziegel, Herrn Reimann in die Hand gegeben
. — Herr Reimann erklärt: „Das ist geflogen. Das hat mit einem
parapsychischen Versuch zu tun. — Das hat mit spiritistischen Dingen zu tun.
Das ist durch eine geschlossene Tür, oder einen geschlossenen Raum geflogen."

Erklärung.

Es handelt sich um ein Apportphänomen des Berliner Mediums, Frau Vollhardt
, das vor einer Reihe von Jahren auf meiner Wohnung gelegentlich eines
Untersuchungsabends, zu dem mehrere Mitglieder der ärztlichen Gesellschaft
geladen waren, apportiert wurde. — Bei der Allgemeinwertung kann man also
diesen ersten Versuch immerhin als positiv gelten lassen, doch lege ich auf
dieses Experiment keinen allzugroßen Wert, da Herr Reimann, dessen Gewandtheil
und Bildungsstufe bereits im vorigen Aufsatz hervorgehoben wurde,
wohl leicht vermuten konnte, daß er auf meiner Wlohnung mit parapsychologischen
Dingen in Berührung gebracht werde, obwohl die Möglichkeit, daß es
sich um ein Reise- oder sonstiges Andenken handeln könnte, jedenfalls auch
nicht ganz ausgeschlossen war. Bei den folgenden Versuchen wurde zuvor stets
mir mitgeteilt, daß es sich bei den Schriftsachen um solche von Herren handelte,
es waren ausschließlich und zufällig nur diese zunächst ausgesucht worden.

Zweiter Versuch.

Ich überreichte Herrn Reimann eine bestimmte Schriftprobe, in ein
. undurchsichtiges und unbeschriebenes Kuvert verschlossen, das Herr R., wie
er es auch schon bei dem im Oktoberheft geschilderten Versuche von Dr. Kronfeld
machte, in die linke Rockaußentasche steckte, dann aber, ohne hinzusehen
mit den Fingern der linken Hand öffnete, um in näheren Kontakt mit dem
Inhalt des Briefumschlages zu kommen. Er begann, während er mich ansah
oder int Zimmer umherging: „Das ist von einem älteren Herrn, von etwa
5o Jahren. Er ist schon tot. Das ist eine automatische Schrift, sie ist groß.
Das ist etwas Schizophrenes ... Zerteiltes. — Die Schrift wird immer wilder
und wilder! Da ist eine maßlose Verwirrung. Hat denn das überhaupt jemand
geschrieben? Gezeichnet hat jemand auf dem Papier, das sind Hieroglyphen.
Das ist chinesisch! Das sieht etwa so aus: (Herr R. tritt auf mich zu, ergreift
meinen Bleistift und malt in fast iocm großen Buchstaben das Wort „BERLIN"
auf mein Konzeptpapier und darunter einige große sternartige Figuren. Dann
auf die Rückseite des Bogens einen großen Kreis, darunter eine Schlangenlinie,
darunter ein auf die Spitze gestelltes großes Dreieck. Schließlich zeichnete
er mit dem Ausruf: „Jetzt hab* ich es!" die in der beigefügten Abbildung


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