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716 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1930.)

aber nicht ausschließlich. Er hat ein Steckenpferd. Er ist noch etwas
ganz anderes wie Arzt. Musik ist es auch nicht. — Er beschäftigt sich» mit
Sammlungen, so mit staubigen kleinen Dingen. Schriftstellert er vielleicht
? — Ich sehe seine Wohnung. Bilder sind darin, gute Sachen. Er
stöbert alte Akten und Bibliotheken nach. Er ist Bibliophile! Mit Kunstsachen
und Schreiben, damit beschäftigt er sich. Er stöbert gern Zusammenhänge
auf."

Erklärung.

Es handelt sich um den in Baden-Baden lebenden, psychoanalytisch,
tätigen Nervenarzt, Dr. Hermann Wolfgang Zahn, der sowohl als Forscher
auf parapsychologischem Gebiete, wie besonders auch als Schriftsteller spannender
Erzählungen bekannt ist. — Die Angaben über seine Wohnung,
Sammlungen und Liebhabereien sind zutreffend. — Der Versuch ist durchaus
positiv.

Dritter Versuch.

Eine Ansichtskarte aus Rothenburg o. T. — Angabe: „Es i«?t eine Dame."
Herr R. erklärt: „Schriftstellert sie oder malt sie? Ich sehe s'e vor Leuten
sich produzieren. Sie ist etwa 3o Jahre alt. Vielleicht ist sie Sängerin;
aber sie macht keine ausladenden Bewegungen. Es wird doch wohl nur eine
Schauspielerin sein; aber von mittlerer Größe. Sie war frühreif, darunter
hatte sie viel zu leiden. Sie ist ein komplizierter Mensch. Sie hat etwas
männlichen Habitus. Das Aussehen ist so etwas wie Mannstyp."

Erklärung.

Es handelt sich um eine mir von Berlin bekannte, und jetzt wieder hier
lebende Dame, die früher Schauspielerin war, und die ich einmal vor einer
Reihe von Jahren, Ende des Krieges, in Würzburg, im Stadt-Theater, spielen
sah. Das Alter ist auf die damalige Zeit zutreffend. Die äußere Schilderung
ist wohl gelungen. — Der Versuch ist gleichfalls positiv.

Somit waren auc*i diese letzten, in großer Hast angestellten Versuche
sämtlich positiv, und Herr Reimann wurde von weiteren Experimenten
tatsächlich durch das Erscheinen d^s Chauffeurs seiner unten bereits wartenden
Bekannten abgehalten. Zu dem glänzenden Erfolg der beiden Nachmittags-
Sferien mag ohne Zweifel das ungestörte Beisammensein im kleinsten Kreise,
und das freundschaftliche Entgegenkommen auf meiner Wohnung, au£ der
Herr R. sich augenscheinlich wohlfühlte, beigetragen haben.

Sieht man von dem fünften Versuch am ersten Tage (Postkarte von
Dr. Stekel) ab, so wurden insgesamt zwölf Versuche von mir mit
Herrn Reimann veranstaltet, die sämtlich positiv verliefen und einen
glänzenden Beweis für seine ans Wunderbare grenzende psychometrische Befähigung
erbrachten.

Wir haben allen Grund. Herrn Reimann für die gewährte Untersuchung
dankbar zu sein, sowie gleichfalls für die durch ihn erbrachte Bereicherung
unseres parapsychologischen Forschungsgebietes.


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