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Vogl: Vier Sitzungen bei Frau Silbert in Graz.

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gewöhnlich bei diesen Gravüren, ein kleines Dreieck. Die Uhr nebst dünner
Goldkette war im übrigen völlig intakt, als wäre sie von niemand berührt
worden. Keine Spur einer etwaigen Bearbeitung. Ein Zuklappen des Deckels
war nichl zu hören, obzwar während dieses Experiments so gut wie nichts
gesprochen wurde und daher fast völlige Stille herrschte.

Ein an diesem Abend anwesender Grazer Zahnarzt, der links neben mir
saß, beklagte sich über ein heftiges Kältegefühl, namentlich an den unteren
Gliedmaßen; er bebte geradezu und fühlte sich sichtlich äußerst unbehaglich.
Er fällt bei abermaliger Dunkelheit in Trance, tiefe Atemzüge, der Kopf sinkt
auf die Brust. Die gleichfalls in Trance befindliche Frau Silbert geht auf
ihn zu, macht mit der Rechten ein paar kreisförmige Bewegungen vor seiner
Brust (ungefähr 20 Zentimeter entfernt) plötzlich mit knatterndem Geräusch
(wie bei einer elektrischen Entladung) ein hellstrahlendes Licht. Der Schlafende
wacht auf, fühlt sich außerordentlich wohl und erklärt, jenes peinigende Gefühl
sei gänzlich von ihm gewichen. — Am gleichen Abend ruft eine ruckartige
Handbewegung von Frau Silbert nach dem Tische hin auf diesem eine inteta-
sive Lichtkugel hervor, die sofort nach allen Seiten hin zerstrahlt.

Am 28. April, nachmittags 43o Uhr bis 6 Uhr. Eine Tischglocke wird
unter den Tisch gestellt, sie läutet, hört aber allemal auf, sobald jemand unter
den Tisch nach ihr sieht. Zahlreiche Berührungen, der Tisch bewegt sich etwa
3o Zentimeter auf mich zu. An diesem letzten Tagte, wie schon am vorhergehenden
, befand sich unter den Anwesenden, in Begleitung der Dame aus
Belgrad, ein sehr gebildeter, der höheren Gesellschaft angehöriger, etwa dreißigjähriger
Jugoslawe, der Frau Silbert schon seit Jahren besucht, um sich
dort in allen wichtigen Lebenslagen Rat zu holen, indem er den Kontrollgeist
Neil befragt, der ihm mittels Buchstabierens durch Klopflaute Antwort
erteilt. Neil habe ihm, so versichert er, stets den besten Rat erteilt und er
habe seinen Rat immer befolgt, ohne es je bereuen zu müssen. Auch diesmal
bedurfte es des Rats. I m was es sich handelte wußte niemand, und aus den
Fragen war nichts bestimmtes zu entnehmen. Aber auch aus den geklopften
Antworten nicht: diese waren zwar (trotz einiger Lücken) sinnvoll, aber so
allgemein gehalten, daß ich einen praktischen Wert darin nicht zu sehen
vermochte. Auch der Fragende war nicht befriedigt und erklärte, etwas verdrossen
, den Mißerfolg durch allerhand Störungen. Daß ein moderner junger
Mann von nicht geringen geistigen Qualitäten seine Entschließungen abhängig
machte von einem doch mindestens problematischen Ratgeber, war mir ein
wenig verwunderlich.

Nun fügte es sich aber glücklich, daß ich am nächsten Tag in dasselbe
Eisenbahnabteil stieg, in dem sich bereits der Jugoslawe und die Russin befanden
. Nun hatte ich eine sehr angenehme und sehr interessante Fahrt von Graz
bis Agram. Das Gespräch kam natürlich sofort auf die gemeinsamen Erlebnisse
bei Frau Silbert, und nun erzählte mir Herr N. so merkwürdige Dinge,
die er mit diesem Medium bereits erlebt, daß mir allerdings das unbedingte
Vertrauen >erständlich wurde, das dieser Mann den Kundgebungen der Kon-


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