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Konecny: Parapsych. Phänomene d. Grazer Mediums B. Kordon. 725
Herzsechs, die andere Herzzehn, so müßte beim Reichen der Hände als Symbol
der Mittelwert herauskommen, und zwar Herzacht, was auch bei der Durchführung
des Experimentes wiederholt stimmte.
Auch geschah die Auffindung eines gezogenen Kartensymbols dadurch, daß
das gemischte Kartenspiel in einer Reihe mit dem Rücken nach aufwärts auf den
Tisch aufgelegt und folgendermaßen gesucht wurde. Die Vp. wurde aufgefordert,
aus dem gemischten zweiten Spiele eine Karte zu ziehen, diese Karte über die
aufgelegte Kartenreihe zu führen und dort, wo sich die Vp. hierzu gedrängt
fühlt, die Karte auf die letztere fallen zu lassen. Dann wurden jene
Karlen, die von der gefallenen Karte nicht bedeckt waren, entfernt und die
oberste von den übriggebliebenen zusammengeschobenen Karlen als das gefundene
Kartensymbol erkannt.
Weiter wurde das gezogene KartensymboJ mittels eines siderischen
Pendels gesucht. Es wurde dieselbe Kartenreihe wie vorher auf den Tisch
gelegt und das Suchen mit diesem aus einem kurzen Faden mit einem daran befindlichen
Messinggewicht bestehenden Pendel durch das M. bewerkstelligt auf
die Weise, daß es das eine Ende des Fadens auf die Slirn drückte, das Gewicht
über die einzelnen Karten schweben ließ und so das Pendel über den Karten
führte. Ueber den indifferenten Karten schlug das Pendel geradlinig in senkrechter
Richtung zur K?»rtenreihe aus. Beim Herannahen an das gesuchte Karlenblatt
wurden die Schwingungen elliptisch und rundeten sich schließlich
immer mehr zum Kreise, um dann nach und nach wieder die erstere Bewegungsform
anzunehmen. M. führte das Pendel zur kritischen Stelle der runden Bewegungen
zurück und untersuchte dann die Karten, bis er zu jener kam, über
welcher sich die Kreisbewegung am deutlichsten aussprach. Dies war auch
wirklich die gesuchte Karte.
Resümieren wir alle Vorgänge, die uns bei vorsiehenden Experimenten entgegentraten
, so fällt es auf, daß oft schon die Gegenwart des M. genügte, um die
so überraschenden Erfolge zu erzielen. Denn oft hatte M. die Karten gar nicht
berührt und die Karte wurde von der Vp. selbst gezogen.
Wenn wir aber auch die anderen Experimente betrachten, bei denen das M.
beteiligt war, so waren auch hier die Erfolge nicht minder überraschend.
Kartenmachinationen und Tricks, die uns ja vor Eingang in die Experimente
vorgeführt wurden, können füglich beiseite gelassen werden, da wir um das M.
herumstanden und eventuell solche Kniffe bestimmt bemerken hätten müssen.
Es kämen sonach als einziges Mittel die parapsychischen Fähigkeiten desM.
in Betracht.
Wir werden später noch sehen, daß Herr Kordon auch wirklich ein ausgezeichnetes
parapsychisches M. ist, welches bei weiterer fachmännischer Erziehung
sich zu einem M. entwickelt, das neben den großen Medien genannt werden
wird.
Im wesentlichen wären die Fragen zu lösen: wie ist es erklärlich, daß die
Vp. die richtige Karte herausgreift aus dem vom M. dargebotenen Karten-
f ächer, aus dem am Tische liegenden, zusammengelegten Kartenspiel
und endlich, daß die gesuchte Karte nach Mischen und Abheben durch
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