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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0787
Konecny: Parapsych. Phänomene d. Grazer Mediums B. Kordon. 729

Sitzung am 23. Mai 1930.

Anwesend waren, einschließlich Dr. Langer, i5 Personen. Während sich
die Gesellschaft ah 8 Uhr abends gruppenweise unterhielt, saß M. für sich
allein beim Klavier, schlug eintönig verschiedene Melodien an und machte den
Eindruck, als wollte es sich die Zeit auf diese Weise vertreiben. Zur Zeit hatte
ich noch keine Ahnung, daß zunächst die Vorführung eines Klavierspieles in
Trance geplant war, welche der schon vorausgesagten Phänomensitzung vorangehen
sollte. Sonst wäre mir das monotone Vorspiel des M.s eher begreiflich
gewesen. Es konnte den Zweck gehabt haben, entweder durch diese Art von
Konzentration, sich in Trance zu versetzen, oder aber seine Unkundigkeit im
Klavierspiel zu manifestieren.

8.3o Uhr sagt Dr. Langer an, daß M. im Trance sei. Das Licht wird abgedreht
und nun beginnt M. mit einer bemerkenswerten Behendigkeit sein
außerordentlich eindrucksvolles Spiel, bald in fröhlicher, bald in sentimentaler
Weise, wobei die Akkordenflut bald in reicher Fülle anschwoll, um sodann
wieder in völlige Ruhe abzuklingen. Auffällig beim Spiel war ein gut vernehmbares
, taktbetontes, etwas schwerfällig sich anhörendes „Treten'
(Pedal?), welches dem sonst so wirkungsvollen Spiele gewissermaßen Abbruch
tat.

Um q.3o Uhr wurde von Dr. Langer der Beginn der Experimental-
sitzung angesagt.

Zu diesem Behufe wurde das M. zu den nunmehr zu einem Zirkel zu-
zammengeschlossenen Sitzungsteilnehmern geführt, ihm gegenüber war Dr. Langer
. In der Mitte stand ein iTisch, auf welchem sich eine Glocke, ein
Schlatteel (Kinderspielzeug), ein Wasserglas, alles mit Leuchtstreifen
bedeckt, und ein Häufchen von letzteren befand. M. und Dr. Langer wurden
auf den Armen, Beinen, überdies ersterer später während der Sitzung auf
der Stirn mit Leuchtstreifen versehen, und jeder von ihnen durch je zwei
Herren — rechts und links an den Händen und Beinen — kontrolliert.
Die Kontrolle hatte die Weisung erhalten, jede Kontaktstörung sofort laut zu
melden. Die Sitzung begann mit dem üblichen „Gott zum Gruße" an den
Kontrollgeist „La-Nien* — angeblich ein noch vor Christi existierender Tibetaner
, der sich im 5. Jahrhundert n. Chr. wiederverkörpert haben soll. „La-
Nien' beschwert sich über das durch Ritzen bei Fenstern und Türen eindringende
Licht, welcher Mangel gleich behoben wird. Nun herrscht vollkommene
Finsternis. „Kontrollgeist'* beklagt sich weiter, wenig Kraft zu besitzen und
bezweifelt, Phänomene hervorbringen zu können. Er versucht durch Ausscheidung
zweier Beisitzer und deren Anstellung hinter zwei Personen des geschlossenen
Zirkels, bei Auflegung der Hände auf die Schulter ihrer Vordermänner
, die Ursache des Kraftmangels zu beheben. Auch forderte er das Glas
vom Tische wegzunehmen, um das Krafterfordernis auf ein Minimum zu beschranken
. Das M. stöhnt nun lebhaft und macht konvulsivische Bewegungen.
„La-Nien" bemerkt, daß die gegenwärtige Zusammensetzung des Zirkels bedeutend
besser geworden ist. Bald darauf sehe ich, da.ß ein Gegenstand mit


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