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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0790
732 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1930.)

woselbst sein Vater ein sehr angesehener Arzt war. Dieser soll äußerst begabt
gewesen sein und über ein ausgezeichnetes Gedächtnis verfügt liaben. So
sprach er nicht weniger als i3 lebende Sprachen. Dieses gute Gedächtnis hat
sich auch auf den Sohn vererbt, der trotz seines hohem Atters als Rezitator
brilliert.

Karl Löwen schlug die Schauspielerl auf bahn ein und erzielte namentlich,
als Charakterdarsteller schöne Erfolge. Doch führte ihn seine nach den verschiedensten
Richtungen hin reiche Begabung allmählich zum Variete, in dem
er als Charakterologe, Rezitator, Suggestor, Bauchredner, Stimmenimitator,
Improvisator und Charakterdarsteller auftrat und heute noch auftritt.

Karl Löwen ist ein echter Wiener. Er hat das goldene Herz Wiens, das
freundlich-liebenswürdige Wesen und den nie versiegenden Humor. Von diesem
Humor ist auch sein öffentliches Auftreten durchweht. Sein Witz ist treffend
und stets schlagfertig, oft genial. Tiefernst aber wird er, wenn er dem
Publikum das >orführt, was er für die Mission seines Lebens hält. Jenes
Unerklärliche, schier Unglaubliche, das ihn dem Parapsychologen als Medium
kenntlich macht.

Schon früh nämlich hat K. L. begonnen, seinen Willen zu stählen. Und
diese fortgesetzte Uebung gab ihm mit der Zeit eine große Gewalt über seine
Mitmenschen. Hierauf fußend stellte er nun eine eigentümliche Betrachtung
an. Er sagte sich nämlich: der menschliche Geist ist das Höchste, was wir
auf Erden kennen. Gelingt es mir nun, diesen Geist meinem Willen zu unterwerfen
, wie ich es täglich erlebe, so muß es mir erst recht gelingen, die leblose
Well zu beherrschen. Tote Gegenstände zu bewegen. Dieser phantastische
Gedanke wurde der Ausgangspunkt für seine Bemühungen. Art und Weise,
sein Ziel zu erreichen, dachte er sich wie folgt. Am eigenen Leibe mütfue er
einem beliebigen Objekt einen festen Punkt geben, um den es schwingen könne.
So stellte er sich zunächst die Aufgabe, Gegenstände irgendwelcher Vrt an
seinem Körper zu fixieren, indem er sich die Selbstsuggestion gab, daß das
betreffende Objekt mit einem bestimmten Punkte seines Verlaufs an einen
entsprechenden Punkt seines Leibes angenagelt würde und auf Befehl um
diesen sich drehen könne. Als solchen Punkt an seinem Leibe wählte er fürs
erste die Stelle auf oder dicht über dem Jochbein. Um dem Gehirn, als dem
Sitz^des Willens, möglichst nahe zu sein. Und durch Entwicklung und Aufbietung
seiner ungewöhnlichen seelischen Kräfte gelang es ihm tatsächlich,
Gegenstande verschiedenster Art an seinem Antlitz haften zu machen und sie
nach seinem Willen in Bewegung zu versetzen. Als Linkser wählte er hierzu
die linke Gesichtshälfte, doch gelingen seine Experimente auch auf der rechten
Seite sowie auch an andern Körperstellen, z. B. der Hand.

Zwei Jahre lang hat K, L. mit unermüdlicher Ausdauer seine Versuche
forlgesetzt, ehe es ihm zum erstenmal gelang, einen losen Gegenstand durch
Willenskraft an seinem Körper haften zu lassen. Um die Möglichkeit einer
Adhäsion auszuschließen, wählte er von vornherein einen schweren Gegenstand
, nämlich ein eisernes Lineal. Durch Vertiefung der Konzentration stellte
er sich mit der Zeit immer schwerere Aufgaben. Auch heule in seinem


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