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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0792
734 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1930.)

alles aus schwerem, derbem Metall, von 3^ Kilo Gewicht im ganzen. Er forderte
mich auf, sein Gesicht, seine Hände, sowie die Gegenstände gründlich
zu untersuchen. Was geschah. Alsdann begann er die Konzentration im
Stehen, griff sich mit beiden Händen konvulsivisch in die Haare, drückte energisch
Stirn und Scheitel, worauf sich in den Armen und Beinen lebhaftes
Zittern und klonische Zuckungen einstellten. Die Augen wurden starr, die
Atmung krampfhaft und keuchend. Dazwischen stieß das Medium einzelne
Worte fast zischend und undeutlich hervor. So klang das zuerst gesprocheine
„Messer" wie „Misse". Deutlicher folgten: „Nageln", — „festnageln" —
„dort!", wobei er mit dem Finger auf die Gegend des linken Jochbeins wies.
Nach zwei Minuten trat Ruhe ein. Nun ließ er sich von uns das Messer reichen,
hielt es mit der Fläche auf die bezeichnete Stelle, an der es haften blieb, bis
er selbst nach 12 Sekunden den Befehl zum Abfallen gab. Nach kurzer Pause
legte er das Messer diesmal mit dem Rücken an und murmelte: „Seit —
Seit" —, worauf sich das Messer ohne Berührung nach links auf seine Flachseite
zu umbog und fest anschmiegte. In dieser Haltung verharrte er längere
Zeit. — Es folgten nun Experimente mit Gabel und Löffeln, an welche die
Glocke angehängt wurde. Diese versetzte das Medium nach Wunsch in Schwingung
. Dabei murmelte er: „Fäden — Fäden" — und machte mit der Hand
und den Fingern in entsprechendem Abstand Bewegungen, als ob er an unsichtbaren
Fäden die Glocke in der gewünschten Richtung zöge. Dies erinnerte
mich an die flutdischen Fäden der Stasi, des Mediums des Prof.
Ochorowicz, und ich sprach mit Herrn Löwen darüber, wie wir denn zwischen
den Experimenten und teilweise auch während dieser in Konversation blieben.
Auf Wunsch wurden die Schwingungen immer ausgiebiger. Und da Gabel
oder Löffel am obersten Teil ihrer Stiele ans Jochbein fixiert wurden, so bewegte
sich um diesen Fixationspunkt natürlich auch der Gabel- oder Löffelkörper
entsprechend in der andern Richtung — ohne abzufallen, wohl eine
halbe Minute lang. Besonders eindrucksvoll war das, als Herr L. die Glocke
nach vorn schwingen ließ, wobei der Löffel in die Augenhöhle ausweichen
mußte, ohne abzufallen. Und doch wurde dieses Schauspiel noch überboten,
als das Medium — neu konzentriert — bei fixiertem Löffel mit anhängender
Glocke murmelte: „Zange, ziehen — Nagel lockern — Nagel krumm biegen" —
und nun sah man deutlich, wie der Löffel, ohne abzufallen, langsam nach
unten rutschte, indem sich sein imaginärer Fixationspunkt allmählich tiefer
schob. Das währte einige Sekunden. Dann erst wurde die Weisung zum Abfallen
gegeben.

Obwohl das Medium sichtlich angestrengt wurde und sich inzwischen
immer wieder neu konzentrieren mußte, bestand er, entgegen meiner Bitte,
sich zu schonen, darauf, das ganze Besteck im Gewicht von % Kilo der suggestiv
angenagelten Gabel anzuhängen und pendeln zu lassen. Allerdings
flüsterte er dabei: „Es sind nicht 75 Deka, es sind nur 12 Deka." Und dieser
suggestive Selbstbetrug mag ihm das Experiment erleichtert haben. Ich konnle
bis 24 zählen, ehe die Gabel mit dem schwingenden Gewicht zum Abfallen kam.

Zum Schluß versuchte das Medium die Gabel mit angehängter Glocke an


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