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Schmidt: Ein Wahrtraum wird Wirklichkeit?

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schrie um Hilfe. Ghudoba eilte über das Eis zur Hilfe und wurde ins Wasser
gerissen. Der letzte, jNerad, eilte, beiden zu helfen, und brach ebenfalls ein.
Obgleicn man Rettungsarbeiten unternahm, konnte man den Knaben nicht mehr
Hilfe bringen und alle ertranken. Dies geschah am angeführten Tage, dem
6. Februar um 3 Uhr nachmittags.

Das Original der Aufgabe befindet sich im Direktorat der Schule, und es
war nichl möglich, es zum Einschicken zu bekommen. Ich teile aber mit, daß
die Aufgabe für den Redakteur der Prager Presse", Praha Vinohrady, tr.
marsala Foche cÖ2, hier photographiert wurde, und ebenso die Stelle, wo die
Knaben erlranken. Zur eventuellen Information erlaube ich mir weiterhin
die Geburlsdaten der Knaben mitzuteilen: Chudoba, Victor, 9. 3. 1920, Nerad,
Zaroslav, 2.0.1920 und Sobek, Miroslav, 18. 3. 1919. Ich ergänze noch, daß
zu der \ufgabe ein Bildchen von Chudoba gemacht wurde, dessen Kopie auch
beigelegt ist.

Icn hoffe, daß die angeführten Daten Ihnen zum Erfassen des nötigen
Ueberblickes genügen werden. Falls aber noch eine weitere Aufklärung nötig
sein sollte, bin ich gern bereit das Nötige mitzuteilen.

Der Bürgermeister.
Unterschrift: Johann Hälek.

Stempel. Q
Städtische Behörd« in Ledec a. d. Sazawa.

(Hebersel7ung.)

Dokument III.

Brief der Volksschullehrerin Paula Kudrnova in Ledec a. d. Sazawa.

Herrn Dr. Ad. Schmidt

Berlin.

Sehr geehrter Herr Doktor!

Der Herr Direktor unserer Schule gab mir erst gestern den Brief des Herrn.
Prof. Dr. Fanta, in welchem Sie um nähere Information bezüglich der seltsamen
Begebenheit mit meinem Schüler Victor Ghudoba ersuchen.

Die Wahrheit ist, daß der Schüler diese Aufgabe, samt der Uli stration,
als letzte seiner Stilaufgaben geschrieben hat. aber ob er dem gegebenen Thema
genau Genüge geleistet hat und wirklich seinen „letzten Traum'' erzählt hat,
kann ich nicht mit Bestimmtheit behaupten.

Vielleicht hatte er nach diesem Traum noch andere Träume, welche ihm
aber wegen ihrer Alltäglichkeit nicht im Gedächtnis haften blieben.

Wie aus der beigelegten \bschrift zu ersehen ist, hat er die "Namen seiner
mitertrunkenen Mitschüler nicht angeführt.

Wie aber andere irrlümliche Gerüchte in die Ceffentlichkeit und in verschiedene
Zeitungen gelangen konnten, ist mir selbst unverstandlich. Es hat
hier fleißig die üppige Kinderphanlasie der Mitschüler und auch der Erwachsenen
gearbeitet.

Da dieser Traum aber für die wissenschaftliche Gesellschaft für Parapsycho-
logie gewiß keinen solchen Wert haben wird, wie sie angenommen hat, schicke
ich das Heft nicht.

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