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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0802
744 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1930.)

nunmehr abgeschlossen ist. Aber wegen ihrer Einmaligkeit stellen sie doch
wohl mehr einen Seltenheitswert dar.

Von ganz anderer Bedeutung sind dagegen drittens gewisse, nicht grade sensationelle
Einzelergebnisse, die ein Licht auf die immer noch umstrittene
Wesensart der parapsychischen Dynamik werfen könnten.

Bisher hat man aus taktisch-pädagogischen Gründen die Brüder Schneider
niemals in ihrer spiritistischen Ideologie stören wollen (Schrenck war
meines Wissens ein Antispiritist), und ist dabei gut gefahren. Daß aber in
ihnen nur animistische Triebkräfte wirken, darüber ist man sich jetzt wohl
ziemlich einig, und grade in dieser Richtung könnte eine individualpsychologische
Analyse einiger dieser selteneren Phänomene von Nutzen sein.

Um einen kleinen Anfang zu machen, möchte ich einige Einzelheiten aus
den Londoner Sitzungen meinen entsprechenden Erfahrungen aus der Münchener
Sitzung >on gegenüberstellen.

Zunächst denke ich an einen, allerdings mißglückten, telepathischen
Versuch in der ij. Londoner Sitzung, um den Olga-Rudi selbst gebeten hatte.
(Eine gesendete Zahl sollte durch die gleiche Zahl von Klopf lauten wiedergegeben
werden. Olga klopfte dann allerdings dreimal anstatt fünfmal.) Dieser
Versuch, ein für Price ,,völlig neuer", wird von ihm, wohl seines Mißlingens
wegen, etwas ironisch bagatellisiert; trotzdem ist dieses telepathische Experiment
, inmitten ausschließlich physikalischer, von erkenntniskritischem Wert,
weil es die unitarische Deutung aller Paraphänomene, der mentalen wie der
materiellen, bekräftigt. Zwar kann nicht jedes intellektuelle Medium sich auch
im Räume betätigen, aber es wird doch oft genug berichtet, daß physikalische
Medien - - wohl auf einer höheren Entwicklungsstufe — zuweilen sich auch
telepathisch-hellseherisch betätigen.

In jener Münchener Sitzung kam es nun anscheinend auch zu telepathischen
Rapporlen, und zwar als Nebenerscheinung bei einer Telekinese, als nämlich der
kleine Hebel einer Spieldose sehr oft hintereinander durch „Olga" auf Kommando
ein- und wieder ausgeschaltet wurde. Als auf mein „Halt" und „Los"
das Instrument mehrmals verstummte und wieder /u spielen begann, bemerkte
ich. daß es jeweils zu spielen anfing und wieder aufhörte, immer einen Moment,
bevor ich die Kommandos hatte aussprechen können. Es war durchaus keine
Täuschung meinerseits, und auch eine etwaige Deutung durch die Marbesche
„Gleichförmigkeit des psychischen Gebchehens" wäre sehr
gewagt: denn als unmittelbar nach mir Frau Dr. Sünncr den Versuch
wiederholte, beobachtete sie genau den gleichen Vorgang. Nur ein telepathischer
Rapport ist hier denk möglich. Daß ich zu jener Zeit selbst ein guter .,Sender"
war (vgl. meine „Experimentelle Telepathie, 19^0), halte ich nicht für wesentlich
, zumal in einer späteren Sitzung mit Willy Schneider beim selben
Spieldosen-Versuch ganz eindeutig der gleiche telepathische Rapport beobachtet
wurde. (Leider steht mir die betreffende Literatur zur Zeit nicht zur Verfügung
.) Der Schlußfolgerung, daß bei diesem Zusammenspiel von Telepathie
und Telekinese ausschließlich animistische Energien wirksam waren, werden
wohl die Spiritisten nicht gern zustimmen wollen, da sie ja zur Stützung man-


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