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Zeller: Zur Frage der direkten Stimme.
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bei Val. nicht gehört, von dem er aber durch mediales Schreiben oder
Trancemedialität (z. B. von Mrs. Osbome Leonard) zahlreiche Mitteilungen bekommen
hatte. Bei Yaliantine, der später (Februar 192/i) nach England zurückkehrte
, hörte er diese Stimme ebenfalls wieder, wie in „The Wisdom" berichtet
wird.
In einem Vortrag, den Bradley 1928 hielt, wird von weiteren Versuchen
mit Valianline 1927 berichtet (s. die Lileralurangabe in meinem Aufsatz).
Interessant ist die dort gegebene zusammenfassende Schilderung seiner mannigfaltigen
Erfahrungen auf diesem Gebiet von 19**3—1928.
Soeben isl der hochwichtige Aufsatz von Dr. Pietro Bon „La ,\oce diretla* a
Venezia con G. Valianline", der in zwei Lieferungen in ,,Luce e Ombre"
1930 erschienen war, als Sondorabdruck >eröffenlliccht worden (Roma, Casa Ed.
„Luce e Ombra", 1930, in 8° di pag. 64, L. C), wie am Schluß» desAugust-
heftes von „Luce e Ombra" angezeigt wird. Dr. P. Bon hat längere eigene
Versuche mit Valiantine gemacht, von denen er hier berichtet. Sie bestätigen,
v/ie ich glaube, die Echtheit Valiantines und entkräften die Einwände Signor
Rossis und Professor Gastellanis. Sorgfältigste eigene Lektüre dieses Werkes
dürfte sich für jeden Parapsychologen, der des Italienischen mächtig ist,
empfehlen. Ueberselzung all dieser Werke, auch endlich von Bradleys Hauptwerk
, „The Wisdom of the Gods". wird mehr und mehr zu einer gebieterischen
Notwendigkeit. Die Union in Stuttgart hat die bereits fertige Uebersetzung
dieses letzteren Werkes eben wegen der Berliner Vorgänge oder großenteils
deswegen nicht veröffentlicht, soviel mir bekannt ist. Möge hier doch recht
bald gründlich Wandel geschaffen werden!
Die vorstehenden Ausführungen schienen mir als der weitere Rahmen, in
dem die Vorschläge des Oberingenieurs Schütze zu betrachten sind, notwendig.
Ich fasse zusammen:
Die direkte Stimme steht, wie ich glaube, für den der hier eigene Erfahrung
hat und der die oben genannte Literatur kennt, als okkultes Phänomen
ebenso fest wie Telepathie, Hellsehen, Telekinese oder Materialisation.
Es bedarf nicht erst Valiantines, v\ie er von Bradley in seiaen zwei Werken geschildert
wird und wie er dann in Berlin auftrat, um die Echtheit der direkten
Stimme an sich zu erweisen. Das Phänomen als solches dürfte zum feststehenden
Bestand okkulter Tatsachen gehören.
Wie es nun am zweckmäßigsten anzugreifen ist, um weitere Kreise von
der Echtheit des Phänomens zu überzeugen, wird schwer zu sagen sein.
Versuche man es so, wie Oliver Lodge und William Barrett es angegriffen
haben! Oder so, wie Bradley die allmähliche Entwicklung seiner und seiner
Frau Stimmenmedialität schilderte, da, wo eigene mediale Anlage vorliegt!
Die Vorschläge Schützes mögen ebenfalls gut sein. Es ist wohl möglich,
ein Medium, wenn freilich nicht wohl ein solches, das bittere Erfahrungen mit
skeptischen Experimentatoren hinter sich hat, für diese Art von Versuchen zu
gewinnen, die zugleich den Vorteil hätten, das Medium selbst vor dem Verdacht
des Betruges sicherzustellen.
Tageslicht Sitzungen, die Schütze für wünschenswert erklärt, sind übrigens
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