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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0819
756 Zeilschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1930)

sie ernste Arbeit leisten will. Das in Wertpapieren angelegte Vermögen
der Gesellschaft hat einen Nennwert von annähernd 400 000 Mark, die
durchschnittlich etwa 4 Prozent tragen; an Mitgliedsbeiträgen gingen über
30 000 Mark ein; die gesamten Einnahmen der Gesellschaft, verstärkt durch
Schenkungen (3400 Mark), Legate (14 0J0 Mark) und anderes betrugen rund
78 000 Maik; die Ausgaben beliefen sich auf etwa 72 000 Mark. Was mit solchen
Mitteln geleistet werden kann, zeigt die Tatsache, daß allein für die Reorganisation
der Bibliothek der SPR. in den letzten Jahren über 16 009 Mark ausgegeben
wurden. Nun dürfen wir gewiß nicht erwarten, daß bei Gründung
einer Deutschen SPR. gleich derartige Mittel zur Verfügung stehen, wie sie
naturgemäß nur eine Gesellschaft haben kann, die wie die Englische SPR. fast
ein halbes Jahrhundert alt ist. Aber selbstverständlich vermag eine Gesellschaft
ohne andauernde tätige Hilfe ihrer vermögenderen Mitglieder nicht auf eine
solche Höhe zu kommen; schon im zweiten Jahr ihres Bestehens betrugen die
außerordentlichen Schenkungen, die der SPR. zuteil wurden, fast 7001) Mark;
im dritten Jahr liefen Schenkungen im Betrag von annähernd 10 000 Mark ein
(siehe Journal der SPR., Bd. 1). Ich habe wenig Hoffnung, daß bei uns etwas
Aehnliches geschehen könnte; und ohne solchen Opfermut wird keine Gesellschaft
in der Lage sein, die Forschung ernstlich zu fördern. Eine Kritik von
Professor Winthers Arbeit „Experimentelle Untersuchungen über Telekinese"
(vgl. Z. f. P., Januar—Mai 1930; zuerst erschienen in Psychic Research, Januar—
Mai 1928), erhebt manche beachtenswerte Einwände, ohne doch Winthers Untersuchungen
jede Beweiskraft abzusprechen. Zwischen Miß Dallas und dem Grafen
Perovsky wird eine kleine Kontroverse ausgetragen betreffend eine angebliche
Entlarvung Homes in Biarritz; meiner Ansicht nach macht es das gesamte
von Graf Perovsky vorgelegte Material (Journal SPR. 1912, S. 274—288 und
Proceedings SPR., Bd. 39, S. 247—265) sehr wahrscheinlich, daß 1854 wirklich
Home in Biarritz bei einer Betrügerei ertappt wurde. Die Zeitschriftenübersichten
von Graf Solovovo und Frau Salter sind wie immer lesenswert.

Im Februar lieft wendet sich Dr. Matthie^en gegen Graf Perovskys
Kritik (SPR. Journal, Nov. 1928, S. 361 f) seiner Veröffentlichungen in der „Zeitschrift
für Psychische Forschung"; wie ich schon andeutete (Z.f. P. 1929, S. 549)
und wie es in solchen Polemiken meist der Fall ist, scheinen die Gegner aneinander
vorbei zu reden, sie bewegen sich gleichsam auf verschiedenen Ebenen, die
in Wirklichkeit beide durchschritten werden müßten und einander ergänzen
sollten. Eine Besprechung des Buchs von J. A. Hill „Psychical Science and
Religious Belief" sowie Zeitschriftenübersichten beschließen das Heft. (In diesen
nimmt Frau Salter, die bis Juni 1929 das SPR. Journal herausgab, gegen Bozzanos
Millesimo-Berichte Stellung.)

Das Märzheft enthält zahlreiche geschäftliche Mitteilungen, aus denen
ich oben einiges erwähnte, sowie eine sehr eingehende Besprechung von Drayton
Thomas* Buch „Life Beyond Death With Evidence" (vgl. Z. f. P. 1929, S.429).
Der Referent Trethewy erörtert etliche stark spiritistisch anmutende Fälle aus
dem Buch und bekämpft Dr. Ost>a Ansicht, der ähnliche Falle rein animistisch
erklären will.

"* Auch im Aprilheft finden sich geschäftliche Mitteilungen: Berichte über
Ausschußsitzungen und eine außerordentliche Generalversammlung der SPR.
Ein Nachruf für Schrenck-Notzing erwähnt unter anderem seine Arbeiten in den
Proceedings der SPR. (Bd. 7 über Gedankenübertragungsexperimente und Bd. 33
über Betrugsmöglichkeiten bei Eva C). Das Heft enthält noch einen Bericht
über „Eine scheinbar die Zukunft anzeigende Erscheinung". Der Daily Expreß
hatte eine nicht ganz korrekte Darstellung des Falls gebracht; die Erkundigungen
der SPR. ergaben, daß das Erlebnis des Perzipienten nicht sicher eine übernormale
Ursache hat; immerhin ist das Geschehnis psychologisch interessant,
bei dem der Perzipient die Gestalt seiner verstorbenen Frau zu sehen glaubt, die
ihn auffordert, ihr nachzufolgen, worauf er wenige Tage später stirbt. Ich
halte es für zweckmäßig, alle in diesem Jahrgang des SPR. Journals veröffentlichten
neuen Fälle hier zusammenzustellen, damit eine leichtere Uebersicht über
sie möglich ist (vgl. auch den Fall im Januarheft)

Das Maiheft gibt einen Bericht über einige Sitzungen mit Miß Cummins,
dem Medium, da> auch die sogenannten .,Schrifte>i des Cleophas" (vgl. Z. f. P.


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