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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0821
758 Zeitschrift für Parapsychologic. 12. Heft. (Dezember 1930.)

Im A p r i 1 h e f t kritisiert Frau Sidgwick einen Artikel von E. J. Dingwall,
dem früheren Versuchsleiter der SPR., der in der Zeitschrift Psyche (Oktober
1928) die Kreuzkorrespondenzen und andere von der SPR. publizierte Beobachtungen
stark angegriffen hatte. Dieser Konflikt zeigt, wie schwer es die SPR.
hat, sich /wischen der extrem kritischen Ansprüchen Dingwalls und seiner
Freunde und den ganz andersartigen Wünschen der extrem gläubigen Gruppe,
deren Haupt Conan Doyle war, zu behaupten. Jede Konzession an die eine dieser
Gruppen kann Teile der anderen zum Austritt veranlassen. Das Heft bringt noch
einen Brief Professor Schröders an Herrn Bestecmann, den Herausgeber des
Journals. In diesem Brief setzt sich Schröder mit den Forschungsmethoden der
SPR. vor allem hinsichtlich der physikalischen Phänomene auseinander. Schröder
meint, die SPR. benüt/e veraltete Methoden, indem ihre nach auswärts
geschickten Untersucher sich in Urteilen über ihre Sit/ungsergebnisse stets nur
auf subjektive Eindrücke stützen können, während Schröder der Ansicht ist,
daß objektive akustische und optische Registrierungen (Kinematographie im
dunkeln) aller Sitzungsvorgänge notwendig wären, um wissenschaftliche Klarheit
darüber gewinnen zu können. Sicher hat Professor Schröder recht, wenn
er solche neuen Untersuchungsmethoden fordert, wie sie auch das Institut Meta-
psychique nunmehr anwenden will. Aber Professor Schröder weiß vermutlich,
wie schwer es ist, ein Medium zu solchen Unteisuchungen zu gewinnen. Auch
mit Frau Rudioff ist es ihm nicht gelungen, die Entstehung der von ihm ausführlich
beschriebenen metagenetischen Spiegelzeichnungen kinematographisch
aufzunehmen; er muß sich mit der viel weniger Sicherheit bietenden Feststellung
begnügen, daß bis jetzt niemand imstande ist, diese Phänomene nachzumachen.
Wir werden ja bald sehen, ob Medien wie Valiantine, Centurione Scotto, Melzer
und andere dem Beispiel Rudi Schneiders folgen und sich dem Institut Meta-
psychique oder Professor Schröder zu Versuchen stellen weiden, wie sie diesem
mit Recht als Ideal vorschweben.

Das M a i h e f t enthält außer dem oben besprochenen Fall ausführliche günstige
Besprechungen von Dr. Princes und Frau Allisons Buch „Leonard and
Soule Experiments" (vgl. Z. f. P. 1930, S. 395), sowie von Dr. A. Hellwigs
„Okkultismus und Verbrechen". Wie fast in jedem Heft findet man auch in
diesem einige Seiten mit Zeitschriftenübersichten, deren das J u n i h e f t zehn
Seiten bietet.

Das J u 1 i h e f t teilt mit, daß Frau Salter (die Tochter der bekannten automatisch
schreibenden Frau Verrall, der Verfasserin des 20. Bandes der Procee-
dings) die seit über 10 Jahren von ihr besorgte Herausgabe des SPR. Journals
aufgibt und nur noch die Proceedings herausgeben wird. Die Redaktion des
Journals übernimmt an ihrer Stelle Herr Bestermann, zugleich Bibliothekar der
SPR.: Bestermann ist der Verfasser des in der Dezembernummer 1929 der Z. f. P.
(S. 737—739) besprochenen Berichts über eine Forschungsreise zu mehreren
der bekanntesten europäischen Medien; auch war seine scharfe Kritik der
Millesimo-Experimente Boz/anos der Anlaß zu Conan Doyles Austritt aus der
SPR. (vgl. Z.f. P. 1930, S. 268—273). In diesem Heft überblickt Bestermann
einen interessanten Bericht der Regierung von Bonbay über Erfolge, die sie
mit dem von ihr offiziell ernannten Rutengänger Major Pogson von 1925 bis
|928 erzielt hat. Landwirte, die durch normale Mittel kein Wasser gewinnen
konnten, werden eingeladen, sich des Rutengängers zu bedienen. Die Regierung
ging soveit, denjenigen, die an keiner der von dem Rutengänger auf ihren
Grundstücken bezeichneten Stellen Wasser finden, 50 Prozent ihrer Unkosten
zu ersetzen. Ende 1927 war nur eine solche Rückzahlung nötig geworden,
obwohl schon im Januar 1927 über 1700 Gesuche um Beratung durch den
Rutengänger eingelaufen waren, die selbstveiländlich nicht alle berücksichtigt
werden konnten. Die Zuverlässigkeit der Fähigkeit Pogsons scheint nach den
weiteren Angaben des Berichts in der Tat glänzend zu sein. Ein Brief von
H. A. Dallas an den Herausgeber des Journals will für den Fall Veley (vgl. Z. f. P.
1929, S.735 und 1930, S.327) im Gegensatz zu Mr. Salter und Herrn Soal, der
die Veleyschriften (automatisch) geschrieben hat, die spiritistische Hypothese
als die wahrscheinlichste ansehen. Im Oktoberheft entgegnet Soal auf diesen
Brief, die animistische Hypothe-e vertretend. Im Novemberheft (S.162) entgegnet
ihm Isabel Kingslev unter Hinweis auf Professor Schiller, der im 17. Bd.
der Proceedings (S. 248 f.) die spiritistische Hypothese gegen Flournoy ver-


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