Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0822
Fachliteratur des Auslandes.

759

teidigte. Merkwürdig ist an diesen Diskussionen über den Fall Veley, daß keine
der daran beteiligten Personen die Unechtheit des Falls erörtert, die meines
Erachtens die größte Wahrscheinlichkeit für sich hat. Im De/emberheft wendet
sich Soal nochmals gegen die spiritistische Hypothese.

Das Oktoberheft (im August und im September erscheint kein Heft)
teilt mit, daß über 800 Pfund Sterling von verschiedenen Seiten gestiftet worden
sind, um im Andenken an F. W. H. Myers regelmäßige Vorlesungen über parapsychologische
Probleme halten zu lassen. Die erste derartige Vorlesung hielt
Sir Oliver Lodge am 18. Oktober 1929 in London. Ein Nachruf für Richard
Baerwald, eine Besprechung von John F. Thomas Buch (vgl. Z. f. P. 1930,
S. 458) sowie Zeitschiiftenübersichten ergänzen das Heft.

Im Novemberheft wendet sich Graf Perovsky-Petrovo-Solovovo gegen
die Methode von Harry Price, der in den Londoner Rudi-Sitzungen nicht nur
Rudi, sondern alle Sitzungsteilnehmer elektrisch kontrollieren ließ. Er meint, es
sei zweckmäßiger, nur das Medium so gut wie möglich /u kontrollieren; die
Beobachter dagegen seien so auszuwählen, daß man ihnen vernünftigerweise vertrauen
könne; je mehr Personen man elektrisch kontrolliere, um so fraglicher
werde die ganze Sache, auch habe Price trotz aller Bemühungen z. B. den Mund
jedes Beteiligten unkontrolliert gelassen. Also solle man alle Sorgfalt auf die
Kontrolle des Mediums und auf die Auswahl der Teilnehmer richten. Herr
Besterman schließt sich diesem Standpunkt an (Novemberheft, S. 170). Interessant
ist, daß in der Daily Mail vom 22. November 1929 auch Herr Dingwall,
der frühere Versuchsleiter der SPR., die neue Methode, die die Untersucher an
jeder die Phänomene untersuchenden Bewegung hindere, angreift und sie sogar
für den Gipfelpunkt der Absurdität erklärt. In der De/embernummer des Journals
nimmt der bekannte Professor Schiller Partei für Price gegen Perovsky,
indem er es für unlogisch erklart, den sonstigen Sitzungsteilnehmern den guten
Glauben unbedingt zu/uschreiben, während man sich gegen Betrügereien von
Medien zu schützen suche. Wenn man Medien im Verdacht des Betrugs haben
dürfe, warum solle man dann nicht bei den Teilnehmern an Helfershelferei denken
dürfen? Die Auswahl der Teilnehmer sei keineswegs so einfach wie
Perovsky zu glauben scheine. Die Tatsache, daß keine Vorsichtsmaßregeln
existieren, die alle Täuschung absolut ausschließen, dürfe uns nicht hindern,
möglichst viele Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen. Gerade die Kontrollo der Teilnehmer
erscheine ihm als eine der wichtigsten Verbesserungen in der Technik
der Sitzungen. Ich glaube, man wird Professor Schiller weithin beistimmen
müssen; doch würde ich es sehr begrüßen, wenn die Möglichkeit kinemato-
graphischer Aufnahmen im Dunkeln, wie sie von Professor Schröder und Dr. Osty
nunmehr gemacht werden können, es gestatten würde, künftig von allzu komplizierten
sonstigen Kontrollen abzusehen.

Das De/emberheft spricht kurz über die Veränderungen im New Yorker
Gesetz betreffend den Spiritualismus. Bisher waren alle Personen mit Strafen
bedroht, die behaupten, wahrsagen oder angeben /u können, wo verlort me bzw.
gestohlene Gegenstände wieder zu finden sind. Diese Bestimmung soll jetzt
nicht mehr angewendet werden auf Angestellte angemeldeter Spiritualistischer
Kirchen, die in gutem Glauben und ohne persönliche Bezahlung wirken.

Von den 51 Seiten, die den Zeitschnftenübersichten gewidmet sind (nur
das Märzheft ist da^on frei) beschäftigen sich 13 Seiten, also rund ein Viertel mit
der Zeitschrift für Parapsychologie; obgleich diese Besprechungen keineswegs
immer zustimmend gehalten sind, zeigen sie doch, daß unsere Zeitschrift auch
im Ausland ernstlich beachtet wird.

Nachtrag. Ich habe schon oben auf die Kampfstellung hingewiesen, die
der frühere Versuchsleiter der SPR., E. J. Dingwall, seit einiger Zeit gegen die
SPR. einnimmt. Daß die SPR.-Leitung der Kritik ihre«? angesehenen Mitglieds
eine größere Bedeutung beimißt, zeigte schon die Tatsache, daß wie oben mitgeteilt
, Frau Sidgwick Dingwalls erstem Angriff (Psyche, Oktober 1928) in der
Aprilnummer des Journals in einem Artikel \on über drei Diuckseiten entgegentrat
. Ein zweiter Angriff Dingwalls erschien in der Mainummer 1929 der Zeitschritt
„The Realist"; ein dritter Angriff folgte wiederum in der Zeitschrift
„Psyche" vom Juli 1930 unter der Ueberschrift „Recent Developments in
Psjehical Research". Obgleich der Artikel allgemein gehalten ist, betrachte ich
vor allem die uns hier interessierenden Vorwürfe gegen die SPR. Wegen der


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0822