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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0823
760 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1Q30)

Schwierigkeiten der Untersuchung von Berufsmedien hat sich nach Dingwall
die SPR. seit einigen Jahren auf die Untersuchung von Erscheinungen konzentriert
, die bei Privatpersonen in der näheren Umgebung der Leiter der SPR. auftraten
. Diese Einstellung habe zu dem irrtümlichen Glauben geführt, man könne
den Beweis für parapsychische Phänomene auf den angeblichen guten Glauben
der betreffenden Medien stützen statt auf die exakten Kontrollbedingungen der
Experimente. Tatsächlich sei eine der neueren von der SPR. veröffentlichten
Arbeiten aus diesem Grund von einem kontinentalen Fachmann scharf kritisiert
und als das non plus ultra an Leichtgläubigkeit bezeichnet worden. Während
die Beamten der SPR. so die Ansprüche der eigenen Medien stützen, seien sie
die heftigsten Gegner der Ansprüche anderer Medien, deren Phänomene hinsichtlich
ihrer Echtheit auf ähnlichen Beweisgründen beruhen, wie die von der
SPR. im Fall ihrer eigenen Medien anerkannten. Diese Verschiedenheit in den
Beweisansprüchen sei logisch nicht haltbar und für manche andere Untersucher
höchst verletzend; sie habe unter anderem zum Austritt Conan Doyles und einiger
anderer Mitglieder geführt; ja sie könnte sogar zu einer Spaltung der SPR.
führen, wenn nicht drastische Veränderungen in deren Verwaltung Platz griffen.
Dingwall spricht dann kurz von den Millesimo-Sitzungen, den Experimenten mit
Margery und den Beobachtungen Dr. Hamiltons in Winnipeg (Z. f. P. 1930,
S. 573). All diesen Phänomenen steht Dingwall sehr skeptisch gegenüber, doch
räumt er ein, daß es schwer sei, sich in diesen Fällen ein genügendes Motiv
für einen andauernden Betrug vorzustellen. Leider hätten namentlich die Berichterstatter
von Winnipeg keine rechte Vorstellung von den in solchen Fällen
nötigen Beweisen; die Beobachter zögen die Politik der SPR. vor, indem sie
sich wie diese auf die Ehrlichkeit von ihnen und ihren Freunden bekannten
Privatmedien verließen. Große Bedeutung mißt Dingwall dem Fall Mirabelli
bei (Z. f.P. 1927, S. 449—462), der uns gerade wenn er unecht sein sollte, vor
das bedeutsame psychologische Rätsel stellen würde, wie eigentlich solche Berichte
zustande kommen und welches die Faktortn sind, die den Glauben an
die Genauigkeit der Berichte bei deren Verfassern erzeugen. Während Dingwall
den physikalischen Phänomenen sehr skeptisch gegenübersteht, hält er einen
Teil der seelischen Phänomene für annähernd gesichert.

Ich bin zum Teil mit Dingwalls Einwänden gegen die Leitung der SPR.
einverstanden wie meine Kritik des Falles Veley (Z. f.P. 1929, S. 735 und 1930,
S. 327) auf die er vermutlich in seinem Artikel anspielt, gezeigt hat; aber ich
glaube, daß Dingwait gewisse Mißstände allzu sehr verallgemeinert. Die \on
Dingwall bekämpfte Gruppe um Piddington hat keineswegs die ganze SPR.-Lei-
tung hinter sich, deren Vorgehen überhaupt nicht einheitlich sein kann, da der
Natur der Sache nach die verschiedensten Richtungen in einer solchen Gesellschaft
müssen zu Wort kommen dürfen, wenn sie lebensfähig sein soll. Doch
würde ich es mit Dingwall begrüßen, wenn die SPR. künftig allgemein wieder
strengere Maßstäbe anlegen wollte, als es bei einzelnen der von ihr in den letzten
Jahren veröffentlichten Arbeiten geschehen ist. R. Lambert.

Quarterly Transaictions of the British College of Psychic Science. Vol. IX. Nr. 3.
, Oktober 1930.

Henry A. V. G r e e n berichtet über den schönen Erfolg, welchen Dr. T. Glen
Hamilton bei der 98. Jahresversammlung des britischen Aerztebundes in Winnipeg
(Kanada) mit seiner Ausstellung von Lichtbildern teleplastischer Erscheinungen
und mit seinem Lichtbildervortrag über seine 12 jährige Erforschung der Para-
physik aufzuweisen hatte. Welche Bedeutung der sonst so konservative Aerzte-
bund den Forschungen Dr. Hamiltons, weicher seit vielen Jahren Vorstandsmitglied
des kanad. Aerztebundes ist, zubilligt, geht wohl am besten aus Seite 166
des offiziellen Tagungsführers hervor. Dort heißt es it. a.: die Ausstellung für
parapsvchologische Forschung wird sich nahe dem Pathologischen Museum
befinden und Tabellen, Diagramme und erklärende Mitteilungen über die 12 jährigen
parapsychologischen Forschungen Dr. H.s und einer ihm verbundenen Forschergruppe
enthalten, außerdem aber zahlreiche gewöhnliche und stereoskopische
Lichtbilder teleplastischer und verwandter Ers:hnnungen, die für den
ärztlichen Wissenschaftler von besonderem Interesse
s i n d." (Vom Ref. gesperrt.)

Der Vortrag Dr. Hamiltons wurde von über 400 Personen mit größter Aufmerksamkeit
angehört und von den Delegierten eingehend besprochen. Es

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