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Buchbesprechungen.

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tigt. Was die Heilung auf Grund von Ratschlägen eines Mediums angeht, so
wird wohl mitunter bei leichteren Leiden ein günstiger Einfluß einer Kräuterkur
oder dergleichen vorharden sein, aber wie schädlich kann sich das auswirken,
wenn dann im Vertrauen auf eine solche frühere Kur der Kranke auch in einer
ernsteren Krankheit sich auf das Medium verläßt und den Zeitpunkt für eine
andere, vielleicht chirurgische Hilfe verpaßt. Besser würden die Ergebnisse
sein, wenn die medial veranlagte Person außerdem ernsthafte medizinische
Kenntnisse hat, aber in diesem Falle ist zu fürchten, daß durch die verstandesgemäße
är/tliche Tätigkeit die mediale Veranlagung leidet

Was die theoretische Seite angeht, so ist Osty der Meinung, daß nicht ein
wahres Hellsehen der Krankheiten vorliegt, sondern daß es sich um Telepathie
vom Kranken aus handelt. Auf einer höheren Ebene kenne jeder Mensch sein
künftiges Schicksal. Der Eindruck, daß die Medien die Krankheiten selbst
empfinden und wahrnehmen, könne in der Beziehung irre führen, es handele sich
dabei um eine Uebersetzung des telepathisch Erfahrenen.

So sehr man Osty beistimmen wird, daß die Telepathie bei der medizinischen
Diagnose usw. eine große Rolle spielt, so scheint er mir darin doch
zu weit zu gehen. Bei langsam sich entwickelnden, von innen heraus entstehenden
Krankheiten, scheint es mir durchaus möglich, anzunehmen, daß der
Kranke im tiefsten Innern schon um seine Krankheit weiß und dies geheime
Wissen auf das Medium überträgt. Bei vorausgesagten Unglücksfällen jedoch
scheint mir das unwahrscheinlicher; man sollte hier die hellseherische Fähigkeit
doch wohl dort suchen, wo sie schon in anderer Beziehung festgestellt ist, nämlich
beim Medium, so dunkel auch die Erscheinung sein mag.

2. F. de Briey: Die Kunst des Rutengängers. Steht dem Phänomen
bejahend gegenüber. Er nimmt einerseits eine übernormale hellseherische
Fähigkeit des Rutengängers an und außerdem noch unbekannte physische Eigenschaften
der Materie. T.

Buchbesprechungen.

Kosmos, Handweiser für Naturfreunde. Heft 2 und 5: Telepathie und Hellsehen.
Von Dr. A. Hellwig.

Der Verlag war so freundlich, mir die beiden Hette mit dem Aufsatz Hell-
wigs zuzuschicken, der schon in unserem Septemberheft eine eingehende „Würdigung
" durch Dr. Kindborg erfahren hat. Es bleibt dem eigentlich nicht viel
hinzuzufügen. Nachdem man durch Hellwigs eigenes Geständnis weiß, daß er
„sie i etwas hinzuverdienen muß", weiß man, welche Triebfeder seine zahlreiche
journalistischen Produkte sprießen läßt. Man steht daher schon a priori all
seinen Elaboraten mit unsympathischen Empfindungen gegenüber. Vergebens
hofft man, hier und da auf Ausführungen /u stoßen, die entweder wissenschaftliches
Stnben, oder Forscherernst verraten. Was man findet, ist meist ein oberflächliches
Geschreibsel, um unbelesene Leute zu vernebeln

Beginnen wir mit der Ueberschrift: „Telepathie und Hellsehen/4 Jeder
bildungshungrige Leser der bekannten Zeitschrift wird erwaiten, nun etwas
Authentisches über diese zeitgemäßen Probleme /u erfahren. Und was wird
ihm geboten? Steine statt Brot! Hellwig weiß genau, daß seine Ueberschrift
schlagkräftig ist, aber warum wählt er nicht, was der Wahrheit entsprechen
würde, etwa die Bezeichnung: „Versuch, au» den unklaien Beschreibungen von
Telepathen die von ihnen angeb'i:h erkannten Gegenstände /u erraten." Oder
etwa: „Versuch, zwei Schriftproben der Hellseherin Frau Günther-Hefters /u
entziffern." So würde die Ueberschrift sinngemäß lauten müssen. Aber Dr. Kindborg
teilt uns ja mit, Hellwig bestreitet, in seinen Ko»mosartikeln überhaupt die
Absicht gehabt zu hiben, sich mit den Problemen der Telepathie und des
Hellsehens auseinanderzusetzen. Wir fragen nochmals, wozu aho eine Ueberschrift
, die diese Absicht doch zumindest von seiten der Leser erwarten läßt?
Herr Hellwig weiß, warum!

Zu dem Inhalt nt nach dem schon Gesagten nicht viel hinzuzufügen. Im
ersten Aufsatz stellt H. die Aufgaben, im zweiten gibt er die Lösung. Die richtige
Lösung des ersten Versuchs fanden nur etwa 2—3 Prozent der Leser. Die
erste Schriftprobe wurde von keinem einzigen Le^er entziffert. Sie sollte heißen:


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