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Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 1. (Januar 1931.)

stets einen liebevollen Brief auf den Gabentisch zu legen. Im Sommer 1927
hatte Frau Wiers-Jenssen wieder einmal eine Privatsitzung mit Frau Ingeborg,
an der außer ihr niemand teilnahm und bei der sich nur ihr verstorbener
Mann, sonst niemand, auch Ludwig nicht, durch die Planchette äußerte. Am
Schluß der Sitzung wurde ihr mitgeteilt: ,,Ich werde dir den Weihnachtsbrief
zugehen lassen, den ich dir stets gab und es soll Maina" darauf stehen. Aber
ei zähle dem kleinen Mädchen (== Ingeborg) nichts davon, ich werde über sie
kommen wie der Dieb in der Nacht. Ich werde sie überrumpeln, so daß sie
nichts tun kann, als mir zu gehorchen.*'

Wunschgemäß erfuhr Frau Ingeborg nichts von diesen Dingen. Als sie
jedoch am 21. Dezember 1927 zu Hause in Halden in ihrem Wohnzimmer saß
und eben dabei war, ihre Ausgaben auf einem Zettel zu notieren, schlief sie
beim Zusammenzählen plötzlich ein, oder sie fiel in Trance. Sie konnte nachher
selbst nicht angeben, wie lange sie lx*\vußtlos gewesen war und es war auch
sonst leider niemand zugegen, der als Augenzeuge hätte dienen können. Als
sie wieder zu sich kam, sah sie jedoch zu ihrer Verwunderung folgende Bemerkung
mit einer ihr gänzlich fremden Handschrift unten auf ihren Abrechnungszettel
geschrieben (vgl. die photographische Reproduktion desselben auf
Abb. 2):

„Verzeihen Sie, daß ich Sie unterbreche, Frau Ingeborg. Versprach
meiner Frau einen Weihnachlsgruß, fand, daß dies ein günstiger Augenblick
sei. Danke für die Hille! Beste Grüße Wiers-Jenssen."

Neben dem Abrechnungszettel aber lag ein verschlossene» Kuvert, auf dem
mit derselben Handschrift geschrieben stand: ,,Mama am Weihnachtsabend.*'
Es wurde zum Heiligen Abend an Frau Wiers-Jenssen geschickt und enthielt
einen mit der Schrift, dem Stil und Witz ihres verstorbenen Mannes > erfaßten
zwei Seiten langen Brief. Sie ist überzeugt, daß er von diesem herrührt.

Auch später schrieb Frau Ingeborg noch automatische Mitteilungen mit
der Handschrift von Wfiers-Jenssen, obwohl sie diese vorher angeblich nie gesehen
hatte. Ein Vergleich dieser automatischen Schriftstücke mit der Schrift
>on Wiers-Jenssen zu seinen Lebzeiten (Abb. 3) zeigt deutlich die Ueberein-
stimmung zwischen beiden und die völlige Verschiedenheit von Frau Tngeborgs
eigener Schrift (oben auf dem Abrechnungszettel).

Am 3i. Juli 1928 wurde Frau Ingeborg in der Trance befohlen, sich am
l\. xVugusl, nachmittags um 1/22 Uhr, an den Schreibtisch ihrer Mutter im
elterlichen Wohnzimmer zu setzen. Sie solle ein Blatt Papier vor sich haben,
in die linke Hand einen Bleistift nehmen, vor sich auf den Tisch solle sie aber
ein offenes Buch legen und den Anwesenden laut daran* vorlesen, damit sie
nicht auf das achten könne, was mit ihrer linken Hand \or sich ging.

Diese Anweisungen wurden genau befolgt, zugegen waren Ingeborgs Mutter
und zwei Tanten. Als Frau Ingeborg gut im Zug war mit dem Vorlesen,
fing ihre linke Hand plötzlich an, etwas auf das \ov ihr liegende Papier zu
schreiben. Dies dauerte etwa 10 Minuten lang, während deren sie etwa sechs
Seiten des Buches laut vorlas. Dann fiel ihr der Bleistift aus der Hand und die


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