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Walther: Das norwegische Medium „Frau Ingeborg".
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Anwesenden fanden mit unbekannter Schrift folgenden Text (auf Englisch)
auf dem Papier (vgl. Abb. 4):
„August 1928. Meine liebe Helene, ich kann mir vorstellen, daß Du ein
wenig erstaunt sein wirst, wenn Du diesen Brief aus einer anderen Welt erhältst.
Wenn ich Dir demnächst einen Besuch abstatte — meine liebe Helene —, wird
es mich freuen zu hören, daß Du meine Handschrift erkannt hast. Für heute
werde ich nicht mehr sagen.
Deine gelreue Tante
M. II. L...
Abb 3. Wiers-Jenssens Schrift zu Lebzeiten.
Frau Ingeborg besaß nur die Kenntnisse der englischen Sprache, über die
eine Lyzeumsschülerin verfügt, sie hatte noch nie einen englischen Brief geschrieben
. Das Schreiben war an eine junge, in England geborene Dame,
Helene L. gerichtet, deren Besuch in der nächsten Woche erwartet wurde.
Die Schreiberin war deren im Jahre 1924 verstorbene, in England lebende
Tante. Auch ein Vergleich dieser Handschrift mit derjenigen der Verstorbenen
zu Lebzeiten (vgl. Abb. 5) zeigt die große Uebereinstimmung zwischen beiden
und die völlige Verschiedenheit der automatischen Schrift von Frau Ingeborgs
Handschrift, dies hat auch ein graphologischer Sachverständiger in Kopenhagen,
Herr Vilhelm Birch, bestätigt. Frau Ingehorg hatte die Schrift der Tante angeblich
vorher nie gesehen.
Schon am 19. Dezember 1926 hatte Frau Ingeborg gleichzeitig nüL
der rechten und der linken Hand zwei verschiedene automatische Mitteilungen
geschrieben. Alit der linken Hand schrieb sie einen Brief von einem
jungen, verstorbenen, norwegischen Arzt Garsten S. an dessen Vater. Frau Ingeborg
hatte zu dessen Lebzeiten nicht einmal etwas ^n der Existenz dieses jungen
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