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Walther: Das norwegische Medium „Frau Ingeborg*'.

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möglich, es dazu zu bringen, die ihm fremden Worte zu wiederholen. Schließlich
wurden Zahlen diktiert, deren Entzifferung u. a. in richtigem Deutsch
besagte, daß der Adressat sich sehr über den Brief gefreut habe, aber die beabsichtigten
Mitteilungen durch dieses Medium wegen allzu großer Schwierigkeiten
bei der Sprache nicht machen könne.

Den versiegelten Brief schickte mir der Vater des Mediums bereits vorher
zurück, da sein Inhalt ja bekannt sei. Die Siegel waren unverletzt.

Leider kam Herr Direktor Vett um diese Zeit besuchsweise nach Fredriks-
slad und machte allerhand Andeutungen den Eltern des Mediums gegenüber,
aus denen diese leicht entnehmen konnten, wer der Absender und der Adressat
des versiegelten Briefes war. Der Versuch ist daraufhin bis auf weiteres abgebrochen
worden, denn obwohl die Eitern des Mediums diesem von ihrer Vermutung
nichts sagten (Frau Ingeborg wußte überhaupt nichts von dem ganzen
"Versuch, der sich ja abspielte, während sie in Trance war, sie halte auch den
Brief nicht gesehen, der das Arbeitszimmer ihres Vaters nicht verließ, bis er
zurückgeschickt wurde), könnte man doch einwenden, daß dessen Unterbewußtsein
auf telepathischem Wege leicht den Namen des Absenders und des Adressaten
aufgenommen haben könnte. Jedenfalls beweist der Umstand, daß Amtsrichter
Dahl irir diesen Zwischenfall mitteilte, wie sehr er selbst bemüht ist,
alle Fehlerquellen auszuschalten.

Ich habe später von mir aus noch einen zweiten Versuch gemacht, indem
ich einen versiegelten Biief in dänischer Sprache (um Sprachschwierigkeiten
/u vermeiden) an eine vor vielen Jahren \ erstorbene Dänin, die mir sehr nahestand
, schickte. Der Brief war mit roter Tinte geschrieben und zunächst von
einer doppelten Schicht roten Gelatinepapiers umgeben, durch die hindurch
die roten Schriftzüge unlesbar sind. Dann steckte ich ihn in ein dickes, mit
dunklem Seidenpapier gefüttertes Kuvert, das, wie ich ebenfalls vorher feststellte
, durch Bestreichen mit Alkohol, Aether usw. nicht durchsichtig genug
gemacht wird, um darin enthaltene^Schriftstücke zu lesen (was in vorliegendem
Falle durch das rote Gelatinepapier ohnedies unmöglich gemacht worden
war) Noch ehe der Brief vorgelegt wurde, nahm der Kontrollgeist „Ludwig"
auf den Brief Bezug. Er teilte mit, der Adressat habe sich bei ihm noch nicht
gemeldet, um diesen leichter zu finden, habe er sich deshalb erlaubt, den Brief
zu lesen. Er sei an eine Dame namens R. .. gerichtet (richtiger Vorname
der Adressatin, d^r Nachname ist in in dem Brief nicht angegeben), es werde
in dem Brief auch eine gewisse G ... genannt, die der Verstorbenen nahestand
und gleichfalls verstorben sei. (Auch dies ist richtig.) Der Versuch ist bis
jetzt noch nicht weiter gediehen, weil das Medium verreiste und dann zu ihrem
Mann und ihren Kindern zurückkehrte, so daß die Sitzungen im Elternhaus
in Fredriksstad nicht fortgesetzt werden konnten. Sollte sich bei einer Wiederaufnahme
der Sitzungen ein positives Resultat ergeben, werde ich dies
seinerzeit den Lesern der „Zeitschrift für Parapsychologie" mitteilen. Leider
hat vor kurzem eine dänische Verwandte von mir, die von meinem versiegelten
Brief nichts wußte, sich bei der Anmeldung zu einer Sitzung bei Dahls auf
ihre Verwandtschaft mit mir durch diese Verstorbene bezogen, wobei sie deren


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